gletsch
03.05.2009, 21:20
Grosser und Kleiner Ötscher: Die Vielfalt macht’s aus (3. Mai 2009)
Skitage im Mai haben etwas ganz besonders. Der Wechsel der Jahreszeiten, das Glitzern des Schnees vor dem Hintergrund grüner Wiesen im Tal, die schon sommerlich wärmende Sonne, der kühlende Gipfelwind, schmieriger Firn etc.
Hier in den Bergen der niederösterreichischen Voralpen ist diese Vielfalt manchmal in ganz besonderem Ausmaß vorzufinden. Während in den Tälern bereits die Sommerbäder öffnen, laden einige ausgewählte Gipfel noch zum Skivergnügen ein.
Zu solchen Zeiten bietet bereits der Aufstieg alle möglichen Paletten des Bergvergnügens; Nächtlicher Aufbruch, Wandern über apere Pisten, Aufstieg mit Fellen über vereiste Pisten,
Wandern über (Blumen-)Wiesen, Verhauer im Latschendickicht, Bushwacking im von Lawinen zerfetzten Wälder, Wandern auf elendslangen Forststraßen. Posieren auf Felsen etc.
Aber wir sind ja vor allem wegen des Abfahrtsvergnügens hergekommen, das jedoch ebenfalls eine große Vielfalt bot: Navigieren zwischen Felsen, Seracimitaten und Spalten, Skigenuss auf weiten Flächen im Sommerfirn, Skifahren durch Weidengestrüpp, Skifahren auf von Lawinen zerfetzten Weidengestrüppen, Flüchten vor herabstürzenden Wechten, Skifahren auf seit Wochen Pistenresten etc.
Aber der Reihe nach: Der Tag begann zunächst einmal ziemlich westalpin, d.h. mit dem Weckergetöse um 3:36. Über die anfangs noch nächtliche Westautobahn ging es dann flott nach Lackenhof, wo wir kurz nach 6:00 mit dem Aufstieg begannen.
Abgesehen vom Fellausfstieg über komplett vereiste Pisten verlief der der Aufstieg zum Großen Ötscher (1893m) ziemlich bequem – vor allem, wenn man von dem Verhauer im undurchdringlichen Latschengestrüpp absieht.
Hier freuen sich Wade und ich darüber, dass wir den Latschen doch noch entkommen sind
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Gletsch_Auftstieg.jpg
Ein wenig Posieren darf schon sein. Wade aus Montana und seine Bros sind auf alle Fälle ganz entzückt vom Alpenostrand
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Posing.jpg
Am Gipfel wechseln wir dann wieder vom Wandermodus in den Skimodus …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Gipfel_Skifertig.jpg
Nach kurzen Überlegungen streichen wir das Befahren der Südrinne heute von der Wunschliste. Es war von oben nicht einsehbar, wie die Verhältnisse im unteren Teil der teilweise engen Rinne waren
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gipfel_Suedrinne.jpg
Wir wenden uns stattdessen der Wurzleiten (ebenfalls in der Südflanke des Gr. Ötschers) zu. Der Beginn ist überaus kommod …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Einfahrt.jpg
Bald erreichen wir den steileren Teil, der interessantes Navigieren zwischen Felsen, spaltenähnlichen Fischmäulern und – mit einiger Phantasie – seracähnlichen Schneegebilden verspricht
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Runterblick.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Anfang.jpg
Die Schneeverhältnisse sind – dank unseres frühen Aufstiegs – gut. Aber die zahlreichen, oft überraschend auftauchenden Hindernisse zwingen zu relativ vorsichtigem Fahren.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_oben_Gernot.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_SeracImitat_Wade.jpg
Eigentlich gelingt die Navigation ganz gut …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Navigation.jpg
Ähem … Verfahren oder Verstiegen?
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Ski_oder_Klettern.jpg
Der Steilhang mündet dann etwas weiter unten in einen offenen, hindernislosen Hang, der unbeschwertes Fahrvergnügen im perfekten Sommerfirn bietet.
Wade
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Genuss_Wade.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Firn.jpg
Gernot (gesys)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gernot_Firn.jpg
Ronald
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Ronald_Firn.jpg
Gegen Ende geht der Hand dann in eine breite anfangs schütter bewachsenen Lawinenschneise über und wir können bis zu einer querenden Forststrasse genüsslich abfahren. An der Forststrasse beginnen wir mit dem vorab als gemütlich eingeschätzten Rückaufstieg in Richtung Riffelsattel (1285m), von wo wir dann über den Kleinen Ötscher (1552m) wieder nach Lackenhof zurück fahren wollen.
Nach kurzer Strecke verliert sich dann die Forststrasse und wird von einem bequemen Steig abgelöst …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gletsch_Idyllische_Waldwanderung.jpg
Leider führt uns dieser Steig direkt in ein ziemliches Clusterfuck von durch Lawinen zerfetzten Wäldern, was mühsames Drunter- und Drüberkrabbeln über Stock und Stein bzw. umgeschlagene Baumriesen zur Folge hatte. Nach einiger Zeit finden wir noch eine schneegefüllte Lawinenrinne und können zu einer weiter im Tal gelegenen Forststrasse abfahren.
Womit der „Hatscherteil“ des Tages beginnt … scheinbar endlos zieht sich die Forstrasse entlang der Südflanken des Ötschers hin.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gernot_Hatscher_Suedrinne.jpg
Immerhin können wir dadurch einige Einblick von unten in die Südrinne erheischen und feststellen, dass eine Befahrung eventuell doch möglich gewesen wäre (wenn auch mit Fragezeichen bezüglich der Engstelle im Mittelteil …)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedrinne_Detail.jpg
Weiters bietet die Forstrasse interessante Einblick die die Schlägerungstätigkeit durch Lawinen nach den Großschneefällen im Februar …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_1.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_2.jpg
Nach gefühlten Stunden erreichen wir den Bereich des Riffelsattels und beginnen mit dem Aufstieg entlang des Kammes zum Kl. Ötscher …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Kl_Oetscher_Aufstieg.jpg
Dabei können wir von oben die mächtige Schadenslawine beobachten, die im Februar abgesprengt wurde und nahezu die gesamte Piste (einschließlich der umliegenden Waldstücke) namens „Riffelabfahrt“ meterhoch überflutet hatte.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_3.jpg
Nach ziemlich quälendem Aufstieg (Versiegen der Flüssigkeitsvorräte und dadurch bedingte Dehydration …) erreichen wir endlich den Gipfel des Kl. Ötschers und können eine weitere, sehr schöne Firnabfahrt zunächst über freie Hänge, dann entlang eines Lawinenstriches durch Wald und schließlich über die noch gut mit Schnee ausgestattete Piste (die heute bessere Schneeverhältnisse aufwies als während der Öffnungszeiten des Skigebiets) genießen, die uns Zurück nach Lackenhof führt.
Halb wahnsinnig vor Durst (zumindest was mich betrifft) stürmen wir dann in Lackenhof die erstbeste Sonnenterasse …
Skitage im Mai haben etwas ganz besonders. Der Wechsel der Jahreszeiten, das Glitzern des Schnees vor dem Hintergrund grüner Wiesen im Tal, die schon sommerlich wärmende Sonne, der kühlende Gipfelwind, schmieriger Firn etc.
Hier in den Bergen der niederösterreichischen Voralpen ist diese Vielfalt manchmal in ganz besonderem Ausmaß vorzufinden. Während in den Tälern bereits die Sommerbäder öffnen, laden einige ausgewählte Gipfel noch zum Skivergnügen ein.
Zu solchen Zeiten bietet bereits der Aufstieg alle möglichen Paletten des Bergvergnügens; Nächtlicher Aufbruch, Wandern über apere Pisten, Aufstieg mit Fellen über vereiste Pisten,
Wandern über (Blumen-)Wiesen, Verhauer im Latschendickicht, Bushwacking im von Lawinen zerfetzten Wälder, Wandern auf elendslangen Forststraßen. Posieren auf Felsen etc.
Aber wir sind ja vor allem wegen des Abfahrtsvergnügens hergekommen, das jedoch ebenfalls eine große Vielfalt bot: Navigieren zwischen Felsen, Seracimitaten und Spalten, Skigenuss auf weiten Flächen im Sommerfirn, Skifahren durch Weidengestrüpp, Skifahren auf von Lawinen zerfetzten Weidengestrüppen, Flüchten vor herabstürzenden Wechten, Skifahren auf seit Wochen Pistenresten etc.
Aber der Reihe nach: Der Tag begann zunächst einmal ziemlich westalpin, d.h. mit dem Weckergetöse um 3:36. Über die anfangs noch nächtliche Westautobahn ging es dann flott nach Lackenhof, wo wir kurz nach 6:00 mit dem Aufstieg begannen.
Abgesehen vom Fellausfstieg über komplett vereiste Pisten verlief der der Aufstieg zum Großen Ötscher (1893m) ziemlich bequem – vor allem, wenn man von dem Verhauer im undurchdringlichen Latschengestrüpp absieht.
Hier freuen sich Wade und ich darüber, dass wir den Latschen doch noch entkommen sind
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Gletsch_Auftstieg.jpg
Ein wenig Posieren darf schon sein. Wade aus Montana und seine Bros sind auf alle Fälle ganz entzückt vom Alpenostrand
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Posing.jpg
Am Gipfel wechseln wir dann wieder vom Wandermodus in den Skimodus …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Gipfel_Skifertig.jpg
Nach kurzen Überlegungen streichen wir das Befahren der Südrinne heute von der Wunschliste. Es war von oben nicht einsehbar, wie die Verhältnisse im unteren Teil der teilweise engen Rinne waren
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gipfel_Suedrinne.jpg
Wir wenden uns stattdessen der Wurzleiten (ebenfalls in der Südflanke des Gr. Ötschers) zu. Der Beginn ist überaus kommod …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Einfahrt.jpg
Bald erreichen wir den steileren Teil, der interessantes Navigieren zwischen Felsen, spaltenähnlichen Fischmäulern und – mit einiger Phantasie – seracähnlichen Schneegebilden verspricht
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Runterblick.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Anfang.jpg
Die Schneeverhältnisse sind – dank unseres frühen Aufstiegs – gut. Aber die zahlreichen, oft überraschend auftauchenden Hindernisse zwingen zu relativ vorsichtigem Fahren.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_oben_Gernot.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_SeracImitat_Wade.jpg
Eigentlich gelingt die Navigation ganz gut …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Navigation.jpg
Ähem … Verfahren oder Verstiegen?
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Der Steilhang mündet dann etwas weiter unten in einen offenen, hindernislosen Hang, der unbeschwertes Fahrvergnügen im perfekten Sommerfirn bietet.
Wade
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedflanke_Genuss_Wade.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Wade_Firn.jpg
Gernot (gesys)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gernot_Firn.jpg
Ronald
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Ronald_Firn.jpg
Gegen Ende geht der Hand dann in eine breite anfangs schütter bewachsenen Lawinenschneise über und wir können bis zu einer querenden Forststrasse genüsslich abfahren. An der Forststrasse beginnen wir mit dem vorab als gemütlich eingeschätzten Rückaufstieg in Richtung Riffelsattel (1285m), von wo wir dann über den Kleinen Ötscher (1552m) wieder nach Lackenhof zurück fahren wollen.
Nach kurzer Strecke verliert sich dann die Forststrasse und wird von einem bequemen Steig abgelöst …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gletsch_Idyllische_Waldwanderung.jpg
Leider führt uns dieser Steig direkt in ein ziemliches Clusterfuck von durch Lawinen zerfetzten Wäldern, was mühsames Drunter- und Drüberkrabbeln über Stock und Stein bzw. umgeschlagene Baumriesen zur Folge hatte. Nach einiger Zeit finden wir noch eine schneegefüllte Lawinenrinne und können zu einer weiter im Tal gelegenen Forststrasse abfahren.
Womit der „Hatscherteil“ des Tages beginnt … scheinbar endlos zieht sich die Forstrasse entlang der Südflanken des Ötschers hin.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Gernot_Hatscher_Suedrinne.jpg
Immerhin können wir dadurch einige Einblick von unten in die Südrinne erheischen und feststellen, dass eine Befahrung eventuell doch möglich gewesen wäre (wenn auch mit Fragezeichen bezüglich der Engstelle im Mittelteil …)
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Suedrinne_Detail.jpg
Weiters bietet die Forstrasse interessante Einblick die die Schlägerungstätigkeit durch Lawinen nach den Großschneefällen im Februar …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_1.jpg
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_2.jpg
Nach gefühlten Stunden erreichen wir den Bereich des Riffelsattels und beginnen mit dem Aufstieg entlang des Kammes zum Kl. Ötscher …
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Kl_Oetscher_Aufstieg.jpg
Dabei können wir von oben die mächtige Schadenslawine beobachten, die im Februar abgesprengt wurde und nahezu die gesamte Piste (einschließlich der umliegenden Waldstücke) namens „Riffelabfahrt“ meterhoch überflutet hatte.
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/Oetscher_Sued/Schadenslawine_3.jpg
Nach ziemlich quälendem Aufstieg (Versiegen der Flüssigkeitsvorräte und dadurch bedingte Dehydration …) erreichen wir endlich den Gipfel des Kl. Ötschers und können eine weitere, sehr schöne Firnabfahrt zunächst über freie Hänge, dann entlang eines Lawinenstriches durch Wald und schließlich über die noch gut mit Schnee ausgestattete Piste (die heute bessere Schneeverhältnisse aufwies als während der Öffnungszeiten des Skigebiets) genießen, die uns Zurück nach Lackenhof führt.
Halb wahnsinnig vor Durst (zumindest was mich betrifft) stürmen wir dann in Lackenhof die erstbeste Sonnenterasse …