Joachim
16.03.2009, 20:33
TourenReport ohne Zusätze.
Anreise mit Zug und Bus über Chur, Thusis nach Sufers, dem Ausgangspunkt auf 1430m.
Die ersten ca 500m steigten wir auf einer Forststraße/Schlittelweg. Westlich des Lai da Vons auf ca 2000m biegen wir dach Westen ab und steigen über zwei Stufen auf zur Cufercalhütte auf 2385m, unserem Domizil für die Nacht. Wir sind die einzigen im Palast. Nachdem genug Schnee geschmolzen ist und die "Kuchl" angenehm warm ist vertilgen wir ein opulentes Erbswurschtsuppenmahl mit "polnischen Würschten" und Wienerle alias Frankfurtern bzw Soitawirschtle, Thunfisch, Hopp und Haselnüssen. Die Nacht ist angehem ruhig. Draußen treibt leichter Wind die Wolken vor'm noch recht vollen Mond dahin. Den Schlafsack hätten wir nicht herauftragen müssen. Dank der offenen Schlfräume hätte auch ein Hüttnschlafsack gereicht. "Aber das Tragen ist ein gutes Training."
Der nächste Morgen erwartet uns trüb und Wolkenverhangen. Nach Frühstück, Auskehren und Holzhacken für die Nachfolger sind wir um 8 Uhr wieder auf den Ski.
Es geht in westlicher Richtung zum Farcletta (Pass) digl Lai (See) Pintg wo wir abfellen und einige Meter abfahren um dann wieder zum Farcletta di Lai Grand aufzusteigen. Ohne Höhenunterschied ziehen wir westlich von Muttolta vorbei. Hin und wieder zeigt sich die Sonne. Nach einem kleinen Abstieg gehen wir etwas unter dem Felsband am Fuß von Schwarz- und Gelbhorn in nörlicher und nordöstlicher Richtung entlang und entscheiden uns für einen verschneiten Durchstieg durch das Band. Dieser sieht von unten wesentlich einfacher aus als wenn man drin steckt. ("Mun muss immer 20% Sch...e dazurechnen wenn man von unten schaut...") Unter einem Felsdach packen wir die Ski auf den Rucksack und beginnen den Anstieg der teilweise so steil ist, dass man mit der Brust und den über den Rucksack ragenden Ski am Schnee hängt. Es ist eine rechte Wühlerei im griesigen Schnee. Kaum fängt man den Fuß an zu belasten sackt man bis zum Knie ein. Wir wechseln und mit dem Spuren ab und brauchen für die etwa 70 Höhenmeter in der inzwischen prallen Sonne doch mehr als eine Stunde. Photos und Trinken wollen wir uns erst danach gönnen.
Als wir die Stufe überwunden haben fehlen uns noch etwa 300m zum Gipfel. Wir steigen wieder in die Bindungen und spuren in nördlicher Richtung immer steiler dem Gipfel entgegen. Nach einem Schlenker nach NO biegen wir auf den Gipfelhang ein und gelangen in westlicher Richtung bis zum Gipfel auf 3035m. Hier oben liegt herrlicher trockener Powder. Wir sind in dieser Saison laut Gipfelbuch die ersten auf dem Gelbhorn. (Auch laut Hüttenbuch hatte keiner diesen Berg im Visier.)
Nach Westen fällt das Gelände steil 1400m ab. Im Norden sehen wir zeitweise das wenige Meter höhere Bruschghorn. Im Süden schaut das Schwarzhorn hervor. Es geht angenehm wenig Wind. Langsam verdecken mehr und mehr Wolken die Sonne.
Wir tragen uns ins gut versteckte (im Gipfel-Steinmann in einer ArmeeDose) Gipfelbuch ein und beginnen nach etwas Brotzeit für die Psyche vorsichtig die Abfahrt. Wir spüren den Aufstieg, die Rucksäcke und hin und wieder einen der extrascharfen Steine unter unseren Ski. Bei der Abfahrt ist es entscheidend einen Durchgang durch's Felsband zu finden. Nach dem bereits beim Aufstieg durchstiegenen Felsband gilt es noch ein Pforte durch ein zweites größeres Felsband zu finden ehe man auf dem Plan Darmeras wieder anfellt und in nord-östlicher Richtung erneut aufsteigt. Dabei lässt man die Alpe Curtginatsch rechts liegen und geht parallel oberhalb des Felsabbruchs bis zum Sattel zwischen Tguma (O) und Piz Trantschun (W) auf 2404m. Von hier beginnt unsere letzte Abfahrt weiter in NO-Richtung nach Wergenstein (Vargistagn), vorbei an der Alp Tumpriv und durch die Hütten von Dumagns. Hier genießen wir nochmal einige Meter herrlichen Schnee!
Rechtzeitig für ein Glas Möhl und Rivella vor dem Bus sind wir um 17 Uhr in Wergenstein. Als wir in Zillis in den Bus nach Thusis umsteigen regnet es bereits. Im Zug wissen wir es sehr zu schätzen, dass wir uns nun nicht auf's Autofahren konzentrieren müssen.
Bilder von der Tour gibt es wie immer bei flickr (http://www.flickr.com/photos/joachims/sets/72157615321397559/).
Zu haben ist der Spaß für:
49,- EUR Zug Schwarzach-Thusis (Hin-&Retour)
20,- EUR Bus Thusis-Sufers und Wergenstein-Thusis
12,- EUR Lager in der Cuferalhütte
etwa.
Wie häufig im Gebirge ist die Orientierung gerade bei schlechter Sicht nicht einfach. Wir hatten neben der einschlägigen Karte für den Notfall den Track (Anhang) im GPS.
Es war eine tolle Tour in (wie meistens) atemberaubender Landschaft. Etwas zäh waren die Zwischenanstiege und der teilweise anstrengende Schnee.
Freu mich schon auf die nächste Tour!
:sauhund:
Anreise mit Zug und Bus über Chur, Thusis nach Sufers, dem Ausgangspunkt auf 1430m.
Die ersten ca 500m steigten wir auf einer Forststraße/Schlittelweg. Westlich des Lai da Vons auf ca 2000m biegen wir dach Westen ab und steigen über zwei Stufen auf zur Cufercalhütte auf 2385m, unserem Domizil für die Nacht. Wir sind die einzigen im Palast. Nachdem genug Schnee geschmolzen ist und die "Kuchl" angenehm warm ist vertilgen wir ein opulentes Erbswurschtsuppenmahl mit "polnischen Würschten" und Wienerle alias Frankfurtern bzw Soitawirschtle, Thunfisch, Hopp und Haselnüssen. Die Nacht ist angehem ruhig. Draußen treibt leichter Wind die Wolken vor'm noch recht vollen Mond dahin. Den Schlafsack hätten wir nicht herauftragen müssen. Dank der offenen Schlfräume hätte auch ein Hüttnschlafsack gereicht. "Aber das Tragen ist ein gutes Training."
Der nächste Morgen erwartet uns trüb und Wolkenverhangen. Nach Frühstück, Auskehren und Holzhacken für die Nachfolger sind wir um 8 Uhr wieder auf den Ski.
Es geht in westlicher Richtung zum Farcletta (Pass) digl Lai (See) Pintg wo wir abfellen und einige Meter abfahren um dann wieder zum Farcletta di Lai Grand aufzusteigen. Ohne Höhenunterschied ziehen wir westlich von Muttolta vorbei. Hin und wieder zeigt sich die Sonne. Nach einem kleinen Abstieg gehen wir etwas unter dem Felsband am Fuß von Schwarz- und Gelbhorn in nörlicher und nordöstlicher Richtung entlang und entscheiden uns für einen verschneiten Durchstieg durch das Band. Dieser sieht von unten wesentlich einfacher aus als wenn man drin steckt. ("Mun muss immer 20% Sch...e dazurechnen wenn man von unten schaut...") Unter einem Felsdach packen wir die Ski auf den Rucksack und beginnen den Anstieg der teilweise so steil ist, dass man mit der Brust und den über den Rucksack ragenden Ski am Schnee hängt. Es ist eine rechte Wühlerei im griesigen Schnee. Kaum fängt man den Fuß an zu belasten sackt man bis zum Knie ein. Wir wechseln und mit dem Spuren ab und brauchen für die etwa 70 Höhenmeter in der inzwischen prallen Sonne doch mehr als eine Stunde. Photos und Trinken wollen wir uns erst danach gönnen.
Als wir die Stufe überwunden haben fehlen uns noch etwa 300m zum Gipfel. Wir steigen wieder in die Bindungen und spuren in nördlicher Richtung immer steiler dem Gipfel entgegen. Nach einem Schlenker nach NO biegen wir auf den Gipfelhang ein und gelangen in westlicher Richtung bis zum Gipfel auf 3035m. Hier oben liegt herrlicher trockener Powder. Wir sind in dieser Saison laut Gipfelbuch die ersten auf dem Gelbhorn. (Auch laut Hüttenbuch hatte keiner diesen Berg im Visier.)
Nach Westen fällt das Gelände steil 1400m ab. Im Norden sehen wir zeitweise das wenige Meter höhere Bruschghorn. Im Süden schaut das Schwarzhorn hervor. Es geht angenehm wenig Wind. Langsam verdecken mehr und mehr Wolken die Sonne.
Wir tragen uns ins gut versteckte (im Gipfel-Steinmann in einer ArmeeDose) Gipfelbuch ein und beginnen nach etwas Brotzeit für die Psyche vorsichtig die Abfahrt. Wir spüren den Aufstieg, die Rucksäcke und hin und wieder einen der extrascharfen Steine unter unseren Ski. Bei der Abfahrt ist es entscheidend einen Durchgang durch's Felsband zu finden. Nach dem bereits beim Aufstieg durchstiegenen Felsband gilt es noch ein Pforte durch ein zweites größeres Felsband zu finden ehe man auf dem Plan Darmeras wieder anfellt und in nord-östlicher Richtung erneut aufsteigt. Dabei lässt man die Alpe Curtginatsch rechts liegen und geht parallel oberhalb des Felsabbruchs bis zum Sattel zwischen Tguma (O) und Piz Trantschun (W) auf 2404m. Von hier beginnt unsere letzte Abfahrt weiter in NO-Richtung nach Wergenstein (Vargistagn), vorbei an der Alp Tumpriv und durch die Hütten von Dumagns. Hier genießen wir nochmal einige Meter herrlichen Schnee!
Rechtzeitig für ein Glas Möhl und Rivella vor dem Bus sind wir um 17 Uhr in Wergenstein. Als wir in Zillis in den Bus nach Thusis umsteigen regnet es bereits. Im Zug wissen wir es sehr zu schätzen, dass wir uns nun nicht auf's Autofahren konzentrieren müssen.
Bilder von der Tour gibt es wie immer bei flickr (http://www.flickr.com/photos/joachims/sets/72157615321397559/).
Zu haben ist der Spaß für:
49,- EUR Zug Schwarzach-Thusis (Hin-&Retour)
20,- EUR Bus Thusis-Sufers und Wergenstein-Thusis
12,- EUR Lager in der Cuferalhütte
etwa.
Wie häufig im Gebirge ist die Orientierung gerade bei schlechter Sicht nicht einfach. Wir hatten neben der einschlägigen Karte für den Notfall den Track (Anhang) im GPS.
Es war eine tolle Tour in (wie meistens) atemberaubender Landschaft. Etwas zäh waren die Zwischenanstiege und der teilweise anstrengende Schnee.
Freu mich schon auf die nächste Tour!
:sauhund: