Simon Pfandler
14.01.2008, 15:24
War auch am Arlberg unterwegs, aber nix mit Vergnügen sondern zum beinharten Training ;-). Aber von Anfang an.
Der Österreichische Alpenverein hat sich vor ein paar Jahren Gedanken über seine Kompetenzbereiche gemacht. Früher ein sehr wichtiger Punkt, der in der Zwischenzeit aber sträflich vernachlässigt wurde, ist das Fahren abseits der Pisten. Vor ein paar Jahren hat der AV also angefangen auch diesen Bereich wieder mehr zu fördern und bietet seinen Tourenführern die Möglichkeit an, bei einem "Off Piste" Kurs teilzunehmen. Lerninhalte waren: Fahren im steilen Gelände, auf der Piste, im Tiefschnee und Freeride.
Am Donnerstag Abend trafen wir uns in einem Hotel in Flirsch und nach einem Ausblick auf die nächsten 3 Tage wurde die Gruppeneinteilung vorgenommen. Unser Trainer war leider noch nicht anwesend, aber zwei Nachwuchstrainer übernahmen das Briefing. Auf meine Frage welchen Ski ich denn nehmen sollte (hatte den Stormrider XL und den Bandit Squad mit) meinten die Jungs nur, je breiter desto besser (schonmal ein gutes Zeichen).
Am nächsten Tag musste ich mit Schrecken feststellen, dass beim ÖAV breite Ski beim Schuksan aufhöhren. Nur ein Teilnehmer hatte einen Mantra, ok ein paar 2-3er Bandits und Scratch BCs waren auch anwesend. Unser Trainer Norbert Hölzl (von ihm ist dieser wirklich gute Artikel (http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2005/4/66-71%20%28skiheil%20-%20skiflow%29.pdf) ) meinte nur, mit diesen Latten hast du es aber heute nicht leicht. Nach kurzer Einfahrzeit und Aufklärung über Z-Werte (O-Ton Norbert: ich will euch ja nicht irgendwelche Z-Werte aufdringen, aber wenn euch in der Valluga Nord bei ungünstigen Schneeverhältnissen die Bindung auf geht seits hin, ich fahre 12). Also wurde bei ein paar Teilnehmer gleich geschraubt und rauf gings auf die Valluga. Da die obere Sektion wegen Sturm geschlossen war Schulterten wir unsere Ski und es ging zu Fuß zur Westabfahrt. Norbert zeigte uns wie man mit einem Rennski auch im Bruchharsch Big Turns machen kann (Hut ab), unterrichtete uns über Sammelplätze, Abfahrtsverhalten, usw... und korrigierte unsere Fahrfehler. Dann fuhren wir noch eine Variante in Zürs und mit dem Bus und ein paar Pistenabfahrten gings zurück ins Hotel.
Am Abend gab es einen Vortrag über den Schneedeckenaufbau während des Winters und Norbert behandelte den obenstehenden Bericht aus dem BergundSteigen. Danach schauten wir noch ein Freeridevideo von Peak Performance und Norbert zeigte mir, dass die Pros auch mit fetten Latten recht schmal fahren (zumindest viel schmäler als ich).
Am nächsten Tag haute uns die ungünstige Sicht unsere Tagesplanung etwas durcheinander. So wurde ein Teil der Videoanalyse auf der Piste durchgeführt und ein Teil im Gelände.
Am Abend wurden die Videos ausgewertet und wir konnten unsere Fehler mit eigenen Augen bewundern.
Am letzten Tag hatte es ca. 20cm geschneit doch St. Anton lag im Nebel. Ein Trainer meinte aber mit Augenzwinkern, wir probierens trotzdem auf die Valluga. Und tatsächlich, oben wars strahlend schön, der Nebel hing nur über St. Anton, in Richtung Zürs war alles frei. Sehr zum Ärgerniss der lokalen Skilehrer, waren wir eine der ersten Leute oben und so hatten wir die Ehre die Vallugaabfahrten entjungfern zu dürfen (eine unserer Gruppen fuhr Nord ab, wir fuhren aber wieder West ab). Nach einer echt geniealen Abfahrt waren wir in Zürs angelangt. Da Norbert grippig war fuhr er mit dem Bus zurück. Wir begleiteten ihn ein Stück um dann in St. Anton den Kurs ausklingen zu lassen.
Der Kurs war sehr interessant, allerdings bin ich bei ein paar theoretischen Punkten im Freerideteil (Skibreite, Oberkörperdrehung) nicht ganz sicher, ob der AV hier den richtigen Weg beschreitet oder er nur versucht das Freeriden auf "Pommes" zu verwirklichen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Lehrmeinungen im Freeridesektor?
Gruas
Simon
Der Österreichische Alpenverein hat sich vor ein paar Jahren Gedanken über seine Kompetenzbereiche gemacht. Früher ein sehr wichtiger Punkt, der in der Zwischenzeit aber sträflich vernachlässigt wurde, ist das Fahren abseits der Pisten. Vor ein paar Jahren hat der AV also angefangen auch diesen Bereich wieder mehr zu fördern und bietet seinen Tourenführern die Möglichkeit an, bei einem "Off Piste" Kurs teilzunehmen. Lerninhalte waren: Fahren im steilen Gelände, auf der Piste, im Tiefschnee und Freeride.
Am Donnerstag Abend trafen wir uns in einem Hotel in Flirsch und nach einem Ausblick auf die nächsten 3 Tage wurde die Gruppeneinteilung vorgenommen. Unser Trainer war leider noch nicht anwesend, aber zwei Nachwuchstrainer übernahmen das Briefing. Auf meine Frage welchen Ski ich denn nehmen sollte (hatte den Stormrider XL und den Bandit Squad mit) meinten die Jungs nur, je breiter desto besser (schonmal ein gutes Zeichen).
Am nächsten Tag musste ich mit Schrecken feststellen, dass beim ÖAV breite Ski beim Schuksan aufhöhren. Nur ein Teilnehmer hatte einen Mantra, ok ein paar 2-3er Bandits und Scratch BCs waren auch anwesend. Unser Trainer Norbert Hölzl (von ihm ist dieser wirklich gute Artikel (http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2005/4/66-71%20%28skiheil%20-%20skiflow%29.pdf) ) meinte nur, mit diesen Latten hast du es aber heute nicht leicht. Nach kurzer Einfahrzeit und Aufklärung über Z-Werte (O-Ton Norbert: ich will euch ja nicht irgendwelche Z-Werte aufdringen, aber wenn euch in der Valluga Nord bei ungünstigen Schneeverhältnissen die Bindung auf geht seits hin, ich fahre 12). Also wurde bei ein paar Teilnehmer gleich geschraubt und rauf gings auf die Valluga. Da die obere Sektion wegen Sturm geschlossen war Schulterten wir unsere Ski und es ging zu Fuß zur Westabfahrt. Norbert zeigte uns wie man mit einem Rennski auch im Bruchharsch Big Turns machen kann (Hut ab), unterrichtete uns über Sammelplätze, Abfahrtsverhalten, usw... und korrigierte unsere Fahrfehler. Dann fuhren wir noch eine Variante in Zürs und mit dem Bus und ein paar Pistenabfahrten gings zurück ins Hotel.
Am Abend gab es einen Vortrag über den Schneedeckenaufbau während des Winters und Norbert behandelte den obenstehenden Bericht aus dem BergundSteigen. Danach schauten wir noch ein Freeridevideo von Peak Performance und Norbert zeigte mir, dass die Pros auch mit fetten Latten recht schmal fahren (zumindest viel schmäler als ich).
Am nächsten Tag haute uns die ungünstige Sicht unsere Tagesplanung etwas durcheinander. So wurde ein Teil der Videoanalyse auf der Piste durchgeführt und ein Teil im Gelände.
Am Abend wurden die Videos ausgewertet und wir konnten unsere Fehler mit eigenen Augen bewundern.
Am letzten Tag hatte es ca. 20cm geschneit doch St. Anton lag im Nebel. Ein Trainer meinte aber mit Augenzwinkern, wir probierens trotzdem auf die Valluga. Und tatsächlich, oben wars strahlend schön, der Nebel hing nur über St. Anton, in Richtung Zürs war alles frei. Sehr zum Ärgerniss der lokalen Skilehrer, waren wir eine der ersten Leute oben und so hatten wir die Ehre die Vallugaabfahrten entjungfern zu dürfen (eine unserer Gruppen fuhr Nord ab, wir fuhren aber wieder West ab). Nach einer echt geniealen Abfahrt waren wir in Zürs angelangt. Da Norbert grippig war fuhr er mit dem Bus zurück. Wir begleiteten ihn ein Stück um dann in St. Anton den Kurs ausklingen zu lassen.
Der Kurs war sehr interessant, allerdings bin ich bei ein paar theoretischen Punkten im Freerideteil (Skibreite, Oberkörperdrehung) nicht ganz sicher, ob der AV hier den richtigen Weg beschreitet oder er nur versucht das Freeriden auf "Pommes" zu verwirklichen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Lehrmeinungen im Freeridesektor?
Gruas
Simon