gletsch
11.11.2007, 18:35
White Out am Alpenostrand – Stuhleck/Seiermark
[Vorabwarnung: Dieser TR ist extrem textlastig geworden]
Das Stuhleck, ein Gipfel (1782m) in den Fischbacher Alpen hat für die Skifahrer gleich zweierlei wichtige Funktionen. Zum einen ist einer der ersten (wenn nicht der erste) mit Ski bestiegene Alpengipfel und zum anderen eignet sich das Stuhleck für alle Verhältnisse: bei Schönwetter genießt man die Fernsicht (bis nach Ungarn, das Pohorjegebirge bei Maribor und sogar bis zu den Karawanken) während man bei Schlechtwetter und/oder Lawinengefahr diesen Berg gefahrlos als Ausweichroute machen kann (Anm.: das gefahrlos gilt nur für die Standardrouten, einige der interessanteren Varianten sind bei Zeiten durchaus lawinengefährlich).
Letzteres war auch meine Überlegung bei der Wahl des Stuhlecks als heutiges Ziel. Zumal das Skigebiet (das nunmehr leider auf einer Seite bis ganz knapp unter dem Gipfel hinaufreicht) noch nicht geöffnet hat und somit Aussicht auf Powder bestand.
Kurzfristig konnte ich niemanden zum Mitkommen motivieren. Also gings per Zug nach Spital – dank der Semmeringstrecke gerade im Winter immer ein Erlebnis. Schneemässig war es mehr als vielversprechend – mit jeder Schleife/Tunnel/Kehre der Bahnstrecke wuchs die Schneehöhe und zudem schneite es recht kräftig.
Der Bahnhof war dann einigermassen romantisch verschneit (Anm.: Foto ist vom Nachmittag, da hatte es nur noch Schneegrieseln).
Spital/Semmering Bahnhof
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79545.jpg
Durch den tief verschneiten Ort ging es vom Bahnhof zur anderen Talseite des Mürztales. In den engen Gassen passierte mir dann ein kleines Missgeschick und ich wählte die falsche Abzweigung. Anstatt zur Übungsskiwiese zu gelangen kam ich zu den flachen Wiesen unterhalb eines Gehöfts. Das bescherte mir zunächst mal ordentliche Spurarbeit …
Aufstiegsspur: Im Wald abseits der Pisten (noch geschlossen, aber natürlich von zahlreichen Tourengehern frequentiert) herrschte noch Einsamkeit.
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79546.jpg
Schliesslich traf ich dann doch auf eine der Pisten und reihte mich in die dortige Aufstiegsspur ein. Im Vergleich zum Selber Spuren ging es nun fast so gemütlich wie mit Lifthilfe …
Am Rand der ausgeschlägerten Piste immer wieder schöne Winterskulpturen:
Waldwechte
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79547.jpg
Im Wald selbst war es angenehm windstill und der Schnee erschien viel versprechend. An der Waldgrenze angekommen („Ganzeben“, ca. 1640m) begann dann das typische Stuhleckwetter, d.h. starker Sturm und durch Schneetreiben/Schneefegen/Nebel stark beeinträchtige Sicht. Trotzdem wollte ich doch noch bis zum Gipfel gehen.
Stuhleckwetter – Mittlerweile hat man die Dichte der Markierungsstangen drastisch erhöht. Daher ist es selbst bei White-Out-Bedingungen problemlos weiterzugehen
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79549.jpg
Letztlich wurde es dann doch – trotz Sturm von hinten – anstrengend. Sind ja doch 1000 Höhenmeter und wegen der vielen Flachstücke auch einiges an Entfernungskilometer. Umso mehr freute ich mich auf diesen Anblick:
Alois Günther Haus
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79548.jpg
Immer wieder schön, wie sich der Anraum auf dem Gipfelhaus dezimeterdick bildet. Der geometrische weiße Fleck rechts unten ist übrigens der Geländewagen des Hüttenwirts (im Sommer führt eine Mautstrasse rauf).
Die Hütte selbst war leider noch nicht bewirtschaftet – lediglich ein Mini-Winterraum von der Größe einer Schuhschachtel bot etwas Zuflucht vor dem Sturm.
Über die Abfahrt ist an sich nicht viel zu sagen. Die oberste Strecke (runter bis zum Wald) war ein alpines Absteigen im Sturm bei Sicht von bis zu 2 Markierungsstangen. Zudem hatte ich nur eine Sonnenbrille mit – kann man total vergessen (bin dann ohne „gefahren“, d.h. mit zugekniffenen Augen).
Unten wäre der Schnee dann o.k. gewesen (ca. 70-80cm Neuschnee), Sicht im Wald eigentlich auch tadellos. Allein, das Gelände war viel zu flach. Selbst die steileren Stücke waren nicht zu fahren – nicht mal straigthline (nach wenigen Metern blieb man einfach stecken, ich war mit den Legend 8000 unterwegs, k.A. ob’s mit den Tanker gegangen wäre). Wenigstens waren ca. 2-3 Spurbreiten mit Pistenbullies bearbeitet, darauf lagen dann wieder so ca. 20-30 cm (verspurter) Neuschnee. Das liess sich zwar schön fahren, aber halt nix mit face shots etc.
Trotzdem sollte man zufrieden sein – immerhin schreiben wir ja erst den 11. November!
[Vorabwarnung: Dieser TR ist extrem textlastig geworden]
Das Stuhleck, ein Gipfel (1782m) in den Fischbacher Alpen hat für die Skifahrer gleich zweierlei wichtige Funktionen. Zum einen ist einer der ersten (wenn nicht der erste) mit Ski bestiegene Alpengipfel und zum anderen eignet sich das Stuhleck für alle Verhältnisse: bei Schönwetter genießt man die Fernsicht (bis nach Ungarn, das Pohorjegebirge bei Maribor und sogar bis zu den Karawanken) während man bei Schlechtwetter und/oder Lawinengefahr diesen Berg gefahrlos als Ausweichroute machen kann (Anm.: das gefahrlos gilt nur für die Standardrouten, einige der interessanteren Varianten sind bei Zeiten durchaus lawinengefährlich).
Letzteres war auch meine Überlegung bei der Wahl des Stuhlecks als heutiges Ziel. Zumal das Skigebiet (das nunmehr leider auf einer Seite bis ganz knapp unter dem Gipfel hinaufreicht) noch nicht geöffnet hat und somit Aussicht auf Powder bestand.
Kurzfristig konnte ich niemanden zum Mitkommen motivieren. Also gings per Zug nach Spital – dank der Semmeringstrecke gerade im Winter immer ein Erlebnis. Schneemässig war es mehr als vielversprechend – mit jeder Schleife/Tunnel/Kehre der Bahnstrecke wuchs die Schneehöhe und zudem schneite es recht kräftig.
Der Bahnhof war dann einigermassen romantisch verschneit (Anm.: Foto ist vom Nachmittag, da hatte es nur noch Schneegrieseln).
Spital/Semmering Bahnhof
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79545.jpg
Durch den tief verschneiten Ort ging es vom Bahnhof zur anderen Talseite des Mürztales. In den engen Gassen passierte mir dann ein kleines Missgeschick und ich wählte die falsche Abzweigung. Anstatt zur Übungsskiwiese zu gelangen kam ich zu den flachen Wiesen unterhalb eines Gehöfts. Das bescherte mir zunächst mal ordentliche Spurarbeit …
Aufstiegsspur: Im Wald abseits der Pisten (noch geschlossen, aber natürlich von zahlreichen Tourengehern frequentiert) herrschte noch Einsamkeit.
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79546.jpg
Schliesslich traf ich dann doch auf eine der Pisten und reihte mich in die dortige Aufstiegsspur ein. Im Vergleich zum Selber Spuren ging es nun fast so gemütlich wie mit Lifthilfe …
Am Rand der ausgeschlägerten Piste immer wieder schöne Winterskulpturen:
Waldwechte
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79547.jpg
Im Wald selbst war es angenehm windstill und der Schnee erschien viel versprechend. An der Waldgrenze angekommen („Ganzeben“, ca. 1640m) begann dann das typische Stuhleckwetter, d.h. starker Sturm und durch Schneetreiben/Schneefegen/Nebel stark beeinträchtige Sicht. Trotzdem wollte ich doch noch bis zum Gipfel gehen.
Stuhleckwetter – Mittlerweile hat man die Dichte der Markierungsstangen drastisch erhöht. Daher ist es selbst bei White-Out-Bedingungen problemlos weiterzugehen
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79549.jpg
Letztlich wurde es dann doch – trotz Sturm von hinten – anstrengend. Sind ja doch 1000 Höhenmeter und wegen der vielen Flachstücke auch einiges an Entfernungskilometer. Umso mehr freute ich mich auf diesen Anblick:
Alois Günther Haus
http://www.biglines.com/photosv2/2007/11/120x120/biglines_79548.jpg
Immer wieder schön, wie sich der Anraum auf dem Gipfelhaus dezimeterdick bildet. Der geometrische weiße Fleck rechts unten ist übrigens der Geländewagen des Hüttenwirts (im Sommer führt eine Mautstrasse rauf).
Die Hütte selbst war leider noch nicht bewirtschaftet – lediglich ein Mini-Winterraum von der Größe einer Schuhschachtel bot etwas Zuflucht vor dem Sturm.
Über die Abfahrt ist an sich nicht viel zu sagen. Die oberste Strecke (runter bis zum Wald) war ein alpines Absteigen im Sturm bei Sicht von bis zu 2 Markierungsstangen. Zudem hatte ich nur eine Sonnenbrille mit – kann man total vergessen (bin dann ohne „gefahren“, d.h. mit zugekniffenen Augen).
Unten wäre der Schnee dann o.k. gewesen (ca. 70-80cm Neuschnee), Sicht im Wald eigentlich auch tadellos. Allein, das Gelände war viel zu flach. Selbst die steileren Stücke waren nicht zu fahren – nicht mal straigthline (nach wenigen Metern blieb man einfach stecken, ich war mit den Legend 8000 unterwegs, k.A. ob’s mit den Tanker gegangen wäre). Wenigstens waren ca. 2-3 Spurbreiten mit Pistenbullies bearbeitet, darauf lagen dann wieder so ca. 20-30 cm (verspurter) Neuschnee. Das liess sich zwar schön fahren, aber halt nix mit face shots etc.
Trotzdem sollte man zufrieden sein – immerhin schreiben wir ja erst den 11. November!