ThinkPow
02.03.2016, 07:46
Lange XT 120 (2014)
Größe 26,5
Anforderungen:
Einen Skischuh für alles (Piste, Skikurs, Touren, Freeride). Da ich mit meinen knapp 60kg nicht in der höchsten Gewichtsklasse spiele, wollte ich einen Schuh der nicht zu hart ist, dennoch aber nicht wie Butter zergeht wenn man sich mal reinlehnt. Zusätzlich wollte ich den Schuh sowohl für meinen Alpinski, als auch für meinen Tourenski verwenden. Dafür war eine nicht gerockerte Sohle notwendig, ansonsten hätte der Schuh nicht in meine aktuelle Alpinbindung gepasst. Pin-Inserts sind aktuell kein Thema, weswegen das Fehlen dieser Teile kein K.O.-Kriterium darstellt. Zusätzlich sollte der Schuh einen Walkmodus haben, der auch mal für etwas größere Skitouren ausreicht.
Testbedingungen:
7 Tage Piste/Skikurs, 3 Tage Skitourenwochenende, Tagesskitouren
Erster Eindruck im Laden:
Als ich den Schuh das erste Mal anhatte, war ich eigentlich direkt überzeugt. Ich hatte parallel dazu etwa 5 andere Schuhe an, immer im Vergleich zum XT120. Im Endeffekt hat er von Anfang an gepasst. Innenschuh wurde erwärmt und angepasst, lediglich am rechten Ruß musste am kleinen Fußzeh etwas abgepolstert werden. Dazu noch eine angepasste Einlegesohle und unter die Fersen einen kleinen Fersenkeil für mehr Halt und der Schuh sitzt. Die Schale musste nicht angepasst werden.
Eindruck auf der Piste in Verbindung mit Fischer Motive 80:
Da mein alter Schuh an allen Ecken und Enden gedrückt hat, war ich natürlich von Anfang an begeistert. Lediglich am rechten Fuß hatte ich etwas Probleme am kleinen Zeh (Taubheitsgefühl). Der Verkäufer war der Meinung, ich solle erst damit Fahren gehen und schauen, was der Schuh von selbst richtet. Abgesehen davon konnte ich an dem Schuh wirklich nicht meckern. Gerade beim Skikurs geben (mit einer nicht ganz so flotten Gruppe) war er unglaublich bequem, da ich ihn nicht so zuballern musste. Dann nach dem Kurs eine Stufe enger geschnallt und ab die Luzi. Sagen wir es mal so – ich habe beim Fahren nicht großartig an den Schuh gedacht, nur ab und zu bemerkt, dass er wirklich mal passt und das ein unglaublich geiles Gefühl ist, ohne Schmerzen unten anzukommen. Für meine Gewichtsklasse ist der 120er Flex völlig ausreichend. Mein vorheriger Schuh (Nordica Hot Rod 125) hat wie gesagt gedrückt ohne Ende, war aber auch wirklich steinhart. Da war nicht viel Bewegung möglich. Deshalb wollte ich einen etwas weicheren Schuh, der trotzdem Halt gibt. Und das macht der Lange XT120 auf der Piste in meinem Fall völlig ausreichend.
Die Problemstelle am rechten Fuß löste sich nicht von selbst, also nochmal ab in den Laden und ein zweites Mal anpassen. Siehe da, Schuh passt.
Eindruck auf Tourenwochenende in Verbindung mit Atomic Access und Marker Tour F10:
Nachdem ich den Schuh dann das zweite Mal hatte anpassen lassen, ging es auf Tour. Und das direkt für drei Tage. Ich war gespannt wie ich damit zurechtkomme, im Vergleich zu den anderen Mitgehern war mein Setup doch etwas mehr Abfahrtsorientiert. Was dem Schuh auf jeden Fall zu gute kommt ist der schnürbare Innenschuh. Zusätzlich dazu hat der Schuh an den oberen beiden Schnallen zwei „Endhaken“, an denen sich die Schnallen locker einhängen lassen. Innenschuh geschnürt, Schnallen lockern eingehängt und Walkmodus auf Gehen und los geht es. Ich war begeistert. Wenn man das Gewicht mal außen vor lässt (im Vergleich zu einem leichten Tourenschuh doch etwas schwerer) ging der Aufstieg wie von alleine. Ich habe wirklich nicht oft an den Schuh gedacht. Und das spricht in meinen Augen für den Schuh.
Als es dann ans Abfahren geht, erntet man natürlich die Lorbeeren für die Plagerei nach oben. Schuh in den Abfahrtsmodus, zuschnallen und fertig – gefühlt hat man einen Pistenschuh am Fuß.
Keine Probleme, und das über die 3 Tage. Der Schuh passt und war für meinen Einsatzzweck völlig richtig. Mit Sicherheit gibt es bessere Tourenschuhe, die in eine ähnliche Richtung gehen was die Abfahrtsperformance angeht (gerade in meiner Gewichtsklasse). Für die Bandbreite die der Schuh bisher abdecken musste, bin ich aber völlig zufrieden damit. Der zusätzliche gummierte Zwischenteil der Sohle gibt auch halt auf Fels, was nochmal einen Pluspunkt in der Sicherheit gibt.
Eindruck auf Tagesskitouren in Verbindung mit Atomic Access und Marker Tour F10:
Man merkt natürlich, dass der Schuh kein Leichtgewicht ist. Man schleppt ihn hoch, damit man es bei der Abfahrt knallen lassen kann. Aber dafür hab ich ihn auch gekauft. Getestet wurde der Schuh bisher an zwei 1-Tagestouren und auch hier überzeugte er mich völlig. Als Referenz für die eine Tour: Länge ca. 17km, Höhenmeter ca. 1100hm (typische Allgäutour halt). Zwischendurch klar etwas schnaufen müssen und immer daran gedacht, sich definitiv ein leichteres Setup zuzulegen. Das will ich aber nicht nur dem Schuh zuschreiben, sondern auch Ski und Bindung. Aber auch hier keinerlei Probleme mit dem Schuh. Der Walkmodus funktioniert einwandfrei und die Kombi aus eingehängten Schnallen und geschnürtem Innenschuh überzeugen mich.
Zusammenfassung:
Wer einen Skischuh für alles sucht und nicht gerade der riesen Brocken ist, sollte sich definitiv den Lange XT120 anschauen. Aktuell überwiegen noch die Pisten- und Freeridetage, allerdings geht es auch immer mehr in Richtung Touren. Das heißt früher oder später wird es auf ein zweites paar Stiefelchen hinauslaufen, aktuell ist der Schuh aber DER Schuh für mich. Er passt und ist für den angedachten Einsatzweck tiptop.
Pro: schnürbarer Innenschuh, Walkmodus, Grip auf Fels aufgrund gummierter Mittelsohle, Performance bei der Abfahrt
Contra: Gewicht (kommt allerdings auch auf das Training an), Schnürsenkel
Mal ganz im Ernst – die Schnürsenkel sind ein Witz. Und dazu noch ein ganz schlechter. Das sind so Nylon-Schnürsenkel, die man irgendwie nicht richtig gebunden bekommt (oder ich bin einfach zu doof dafür) – und schon zwei Mal nicht mit kalten Fingern. Es ist wirklich nicht einfach den Innenschuh mit diesen Schnürsenkeln fest an den Fuß zu bringen. Ich sage mir jedes Mal, ich mach normale Senkel rein, vergesse es aber wieder. Bin auch am Überlegen ein Schnellschnürsystem à la Salomon Lace Kit zu verwenden. Mal schauen und ausprobieren. Wieso man hier einen solchen Schnürsenkel verwendet hat, weiß ich nicht. Habe bei einem Lange XT130 nämlich gesehen, dass es da (ähnlich wie bei manchen Snowboardboots) einen Schnellverschluss gibt (Innenschuh zuziehen, Stopper nach unten schieben – fertig). Da muss man etwas nachbessern, ist aber eher dann ein kleineres Übel.
Wurde jetzt doch etwas länger, dafür vll etwas detaillierter. Wenn noch Fragen sind, einfach fragen. Ich werde in den nächsten Wochen hoffentlich nochmal dazukommen, den Schuh ausführlich auszuführen. Werde dann den Testbericht hier evtl. noch ergänzen.
Ergänzung
So, als Nachtrag noch eine Ergänzung, nachdem ich den Schuh jetzt nochmal knapp zwei Wochen am Fuß hatte.
Einsatz: Hochtour, Freeride, Piste
Ich hatte den Schuh bei einer 2-Tagestour an (Aufstiege: 1. Tag ca. 1550hm, 2. Tag ca. 900hm). Gefühlsmäßig tat ich mich etwas schwerer als meine Mitläufer, allerdings kann das auch am gesamten Setup gelegen haben (Atomic Access und Marker Tour) - nicht gerade das non-plus-ultra für eine Hochtour, geb ich zu. Am Ende waren auch noch kurz Steigeisen im Einsatz.
Fazit: Man merkt schon, dass es sich hierbei eher um einen Abfahrtsschuh handelt. Gerade beim gehen mit Steigeisen fällt der fehlende Flex etwas auf. Allerdings ist der Schuh dafür ja auch nicht primär gemacht. Beim gehen mit den Skiern ansich kann ich aber nichts negativ bemängeln. Bin damit super hochgekommen und noch besser nach unten. Bei unglaublich "tollen" Bedingungen bergab im Nebel und von Bruchharsch bis Eis und tiefem Schnee war ich um den steiferen Schuh heilfroh.
Beim Freeriden und Pisteln war der Schuh ebenfalls top unterwegs. Beim entspannten Skikurs-geben am Vormittag fuhr ich den Schuh meistens nur mit geschlossenem Klettband, was trzd völlig ausreichend war. Mittags dann bei ebenfalls etwas weniger tollen Bedingungen abseits war der steifere Schuh dann wieder tiptop. Allerdings fand das ganze hier ohne Aufstiege statt, wodurch man das auch mit einem reinen Alpinschuh hätte machen können.
Abschließende Beurteilung:
Ich hab den Schuh jetzt die gesamte Saison im Einsatz gehabt (Gletscherkratzen, Wochenendeskitour, Tagesskitour, Wochenendeausfahrt auf der Piste, 2 Wochen Tour/Freeride/Piste). Ich bin immernoch super zufrieden mit dem Teil. Für meinen gedachten Einsatzzweck perfekt. Die Stärken hat der Schuh klar in der Abfahrt, aber auch die Aufstiege sind damit kein Problem (von der klassichen Schwarzwaldtour übers Allgäu bis hin zur Hochtour alles möglich).
Alles in allem ein Schuh für alles (mit kleinen Abstrichen, klar).
Größe 26,5
Anforderungen:
Einen Skischuh für alles (Piste, Skikurs, Touren, Freeride). Da ich mit meinen knapp 60kg nicht in der höchsten Gewichtsklasse spiele, wollte ich einen Schuh der nicht zu hart ist, dennoch aber nicht wie Butter zergeht wenn man sich mal reinlehnt. Zusätzlich wollte ich den Schuh sowohl für meinen Alpinski, als auch für meinen Tourenski verwenden. Dafür war eine nicht gerockerte Sohle notwendig, ansonsten hätte der Schuh nicht in meine aktuelle Alpinbindung gepasst. Pin-Inserts sind aktuell kein Thema, weswegen das Fehlen dieser Teile kein K.O.-Kriterium darstellt. Zusätzlich sollte der Schuh einen Walkmodus haben, der auch mal für etwas größere Skitouren ausreicht.
Testbedingungen:
7 Tage Piste/Skikurs, 3 Tage Skitourenwochenende, Tagesskitouren
Erster Eindruck im Laden:
Als ich den Schuh das erste Mal anhatte, war ich eigentlich direkt überzeugt. Ich hatte parallel dazu etwa 5 andere Schuhe an, immer im Vergleich zum XT120. Im Endeffekt hat er von Anfang an gepasst. Innenschuh wurde erwärmt und angepasst, lediglich am rechten Ruß musste am kleinen Fußzeh etwas abgepolstert werden. Dazu noch eine angepasste Einlegesohle und unter die Fersen einen kleinen Fersenkeil für mehr Halt und der Schuh sitzt. Die Schale musste nicht angepasst werden.
Eindruck auf der Piste in Verbindung mit Fischer Motive 80:
Da mein alter Schuh an allen Ecken und Enden gedrückt hat, war ich natürlich von Anfang an begeistert. Lediglich am rechten Fuß hatte ich etwas Probleme am kleinen Zeh (Taubheitsgefühl). Der Verkäufer war der Meinung, ich solle erst damit Fahren gehen und schauen, was der Schuh von selbst richtet. Abgesehen davon konnte ich an dem Schuh wirklich nicht meckern. Gerade beim Skikurs geben (mit einer nicht ganz so flotten Gruppe) war er unglaublich bequem, da ich ihn nicht so zuballern musste. Dann nach dem Kurs eine Stufe enger geschnallt und ab die Luzi. Sagen wir es mal so – ich habe beim Fahren nicht großartig an den Schuh gedacht, nur ab und zu bemerkt, dass er wirklich mal passt und das ein unglaublich geiles Gefühl ist, ohne Schmerzen unten anzukommen. Für meine Gewichtsklasse ist der 120er Flex völlig ausreichend. Mein vorheriger Schuh (Nordica Hot Rod 125) hat wie gesagt gedrückt ohne Ende, war aber auch wirklich steinhart. Da war nicht viel Bewegung möglich. Deshalb wollte ich einen etwas weicheren Schuh, der trotzdem Halt gibt. Und das macht der Lange XT120 auf der Piste in meinem Fall völlig ausreichend.
Die Problemstelle am rechten Fuß löste sich nicht von selbst, also nochmal ab in den Laden und ein zweites Mal anpassen. Siehe da, Schuh passt.
Eindruck auf Tourenwochenende in Verbindung mit Atomic Access und Marker Tour F10:
Nachdem ich den Schuh dann das zweite Mal hatte anpassen lassen, ging es auf Tour. Und das direkt für drei Tage. Ich war gespannt wie ich damit zurechtkomme, im Vergleich zu den anderen Mitgehern war mein Setup doch etwas mehr Abfahrtsorientiert. Was dem Schuh auf jeden Fall zu gute kommt ist der schnürbare Innenschuh. Zusätzlich dazu hat der Schuh an den oberen beiden Schnallen zwei „Endhaken“, an denen sich die Schnallen locker einhängen lassen. Innenschuh geschnürt, Schnallen lockern eingehängt und Walkmodus auf Gehen und los geht es. Ich war begeistert. Wenn man das Gewicht mal außen vor lässt (im Vergleich zu einem leichten Tourenschuh doch etwas schwerer) ging der Aufstieg wie von alleine. Ich habe wirklich nicht oft an den Schuh gedacht. Und das spricht in meinen Augen für den Schuh.
Als es dann ans Abfahren geht, erntet man natürlich die Lorbeeren für die Plagerei nach oben. Schuh in den Abfahrtsmodus, zuschnallen und fertig – gefühlt hat man einen Pistenschuh am Fuß.
Keine Probleme, und das über die 3 Tage. Der Schuh passt und war für meinen Einsatzzweck völlig richtig. Mit Sicherheit gibt es bessere Tourenschuhe, die in eine ähnliche Richtung gehen was die Abfahrtsperformance angeht (gerade in meiner Gewichtsklasse). Für die Bandbreite die der Schuh bisher abdecken musste, bin ich aber völlig zufrieden damit. Der zusätzliche gummierte Zwischenteil der Sohle gibt auch halt auf Fels, was nochmal einen Pluspunkt in der Sicherheit gibt.
Eindruck auf Tagesskitouren in Verbindung mit Atomic Access und Marker Tour F10:
Man merkt natürlich, dass der Schuh kein Leichtgewicht ist. Man schleppt ihn hoch, damit man es bei der Abfahrt knallen lassen kann. Aber dafür hab ich ihn auch gekauft. Getestet wurde der Schuh bisher an zwei 1-Tagestouren und auch hier überzeugte er mich völlig. Als Referenz für die eine Tour: Länge ca. 17km, Höhenmeter ca. 1100hm (typische Allgäutour halt). Zwischendurch klar etwas schnaufen müssen und immer daran gedacht, sich definitiv ein leichteres Setup zuzulegen. Das will ich aber nicht nur dem Schuh zuschreiben, sondern auch Ski und Bindung. Aber auch hier keinerlei Probleme mit dem Schuh. Der Walkmodus funktioniert einwandfrei und die Kombi aus eingehängten Schnallen und geschnürtem Innenschuh überzeugen mich.
Zusammenfassung:
Wer einen Skischuh für alles sucht und nicht gerade der riesen Brocken ist, sollte sich definitiv den Lange XT120 anschauen. Aktuell überwiegen noch die Pisten- und Freeridetage, allerdings geht es auch immer mehr in Richtung Touren. Das heißt früher oder später wird es auf ein zweites paar Stiefelchen hinauslaufen, aktuell ist der Schuh aber DER Schuh für mich. Er passt und ist für den angedachten Einsatzweck tiptop.
Pro: schnürbarer Innenschuh, Walkmodus, Grip auf Fels aufgrund gummierter Mittelsohle, Performance bei der Abfahrt
Contra: Gewicht (kommt allerdings auch auf das Training an), Schnürsenkel
Mal ganz im Ernst – die Schnürsenkel sind ein Witz. Und dazu noch ein ganz schlechter. Das sind so Nylon-Schnürsenkel, die man irgendwie nicht richtig gebunden bekommt (oder ich bin einfach zu doof dafür) – und schon zwei Mal nicht mit kalten Fingern. Es ist wirklich nicht einfach den Innenschuh mit diesen Schnürsenkeln fest an den Fuß zu bringen. Ich sage mir jedes Mal, ich mach normale Senkel rein, vergesse es aber wieder. Bin auch am Überlegen ein Schnellschnürsystem à la Salomon Lace Kit zu verwenden. Mal schauen und ausprobieren. Wieso man hier einen solchen Schnürsenkel verwendet hat, weiß ich nicht. Habe bei einem Lange XT130 nämlich gesehen, dass es da (ähnlich wie bei manchen Snowboardboots) einen Schnellverschluss gibt (Innenschuh zuziehen, Stopper nach unten schieben – fertig). Da muss man etwas nachbessern, ist aber eher dann ein kleineres Übel.
Wurde jetzt doch etwas länger, dafür vll etwas detaillierter. Wenn noch Fragen sind, einfach fragen. Ich werde in den nächsten Wochen hoffentlich nochmal dazukommen, den Schuh ausführlich auszuführen. Werde dann den Testbericht hier evtl. noch ergänzen.
Ergänzung
So, als Nachtrag noch eine Ergänzung, nachdem ich den Schuh jetzt nochmal knapp zwei Wochen am Fuß hatte.
Einsatz: Hochtour, Freeride, Piste
Ich hatte den Schuh bei einer 2-Tagestour an (Aufstiege: 1. Tag ca. 1550hm, 2. Tag ca. 900hm). Gefühlsmäßig tat ich mich etwas schwerer als meine Mitläufer, allerdings kann das auch am gesamten Setup gelegen haben (Atomic Access und Marker Tour) - nicht gerade das non-plus-ultra für eine Hochtour, geb ich zu. Am Ende waren auch noch kurz Steigeisen im Einsatz.
Fazit: Man merkt schon, dass es sich hierbei eher um einen Abfahrtsschuh handelt. Gerade beim gehen mit Steigeisen fällt der fehlende Flex etwas auf. Allerdings ist der Schuh dafür ja auch nicht primär gemacht. Beim gehen mit den Skiern ansich kann ich aber nichts negativ bemängeln. Bin damit super hochgekommen und noch besser nach unten. Bei unglaublich "tollen" Bedingungen bergab im Nebel und von Bruchharsch bis Eis und tiefem Schnee war ich um den steiferen Schuh heilfroh.
Beim Freeriden und Pisteln war der Schuh ebenfalls top unterwegs. Beim entspannten Skikurs-geben am Vormittag fuhr ich den Schuh meistens nur mit geschlossenem Klettband, was trzd völlig ausreichend war. Mittags dann bei ebenfalls etwas weniger tollen Bedingungen abseits war der steifere Schuh dann wieder tiptop. Allerdings fand das ganze hier ohne Aufstiege statt, wodurch man das auch mit einem reinen Alpinschuh hätte machen können.
Abschließende Beurteilung:
Ich hab den Schuh jetzt die gesamte Saison im Einsatz gehabt (Gletscherkratzen, Wochenendeskitour, Tagesskitour, Wochenendeausfahrt auf der Piste, 2 Wochen Tour/Freeride/Piste). Ich bin immernoch super zufrieden mit dem Teil. Für meinen gedachten Einsatzzweck perfekt. Die Stärken hat der Schuh klar in der Abfahrt, aber auch die Aufstiege sind damit kein Problem (von der klassichen Schwarzwaldtour übers Allgäu bis hin zur Hochtour alles möglich).
Alles in allem ein Schuh für alles (mit kleinen Abstrichen, klar).