Joachim W.
15.02.2016, 18:44
Hallo zusammen,
da ich mich auch hier vor unserer Tour nach Japan informiert habe, möchte ich Euch kurz meine Japan Erfahrung schildern. Ich bin zwar nicht der Berichteschreiber, die von uns gemachte Erfahrung konnte ich vorher in dieser Form einfach nirgends so nachlesen.
Wir, das war dieses Mal eine Gruppe von drei Männern, etwas über 50 Jahre alt, sind seit einigen Jahren jedes Jahr, mit Schwerpunkt Freeriden, auf einem Ski Urlaub in den Rockies. 30-60 Minuten Hiken ist für uns OK, nur mit Fellen wollen wir nicht, dazu ist uns die Zeit zu knapp und kostbar. Von Null Ahnung und wenig Ortskenntnissen ganz zu schweigen. Somit ist unsere Priorität Lifte nutzen und wenn es geht, ist auch mal Catskiing angesagt. Also eher die alte Herren Tour.
Nachdem ich 2013 beruflich in Japan zu tun hatte und damit eine erste Hemmschwelle überschritten war, ich in Tokio auch einen guten Freund habe und Japan mittlerweile in nahezu jedem Skiporno vorkommt, ging es dieses Jahr für 6 geplante Skitage nach Niseko auf der Hokkaido Insel.
Mir ist beim Schreiben dieses Berichtes durchaus bewusst, dass eher die jüngere Generation nach Japan geht, die eher mehr Zeit hat und eher mehr auf das Budget achten muss.
Die Skigebiete in Hokkaido geben ja verglichen mit den Rockies nicht viel her.
Die Liftanlagen sind alt oft sehr langsam und unbequem.
Die Pisten sind als Ausweichfläche Mini und nach kurzer Zeit total verschoben. Auch das Backcopunty ist fahrerisch kaum anspruchsvoll, alles relativ flach. Den einzig steilen Hang im Backcountry hat man dann ganz selbstbewusst "Jackson" getauft.
Der Powder wird allerdings überall in den allerhöchsten Tönen angepriesen und auch, dass es diesen ganz speziellen Powder quasi jeden Tag gibt. JEDEN TAG? Wir waren oft genug in den Rockies und hatten vom berühmten Champagner Powder nichts gesehen.
Wir wussten, dass der ideale Reisezeitpunkt dann ist, wenn in Japan und Australien keine Ferien sind. So ergab sich in diesem Jahr für uns idealerweise die Woche vor und nach Fasching. Das Chinesische Neujahrsfest hatten wir nicht auf dem Schirm.
Der Flug nach Sapporo mit 1,5 Tagen Sightseeing in Tokio ist easy, ein Appartement in Niseko Grand HirafuSki Resort über eine der Hotelplattformen gebucht, mit dem Skibus von Sapporo nach Hirafu gekommen, unser Hüttenwirt hat uns am Welcome Center abgeholt.
Wir wussten dass wir bei Ankunft in Tokio am Flughafen unser Skigepäck für umgerechnet EUR 14,50 pro Gepäckstück nach Niseko in unser Quartier schicken lassen konnten. Mit Skiern und Gepäck muss keiner auf die Idee kommen nach Tokio reinfahren und dann irgendwo in ein Hotel einchecken. Das endet garantiert in der Anstalt.
Auf den Niseko / Annupuri Berg geht es von 4 kleinen „Skigebieten“ aus hoch.
http://www.niseko.ne.jp/en/map/pdf/FPmap_en.pdf
Das Gebiet ist viel größer als man es da annimmt. Die Sperrflächen sind logisch, dort kann man einfach nicht fahren.
Niseko Annupuri: Dort gibt es vermutl. einige Unterbringungsmöglichkeiten. Wir waren dort nur ein paar Mal zum liften.
Niseko Village Ski Resort: Dort gibt es das Hilton Hotel Hochhaus und das „The Green Leafe“ welches auch von einem der bekannteren deutschen Ski-Reiseanbieter angeboten wird. Die paar Restaurants dort sind teuer und das Resort quasi von der Außenwelt abgeschieden.
Niseko Grand Hirafu Ski Resort: Dort spielt sich quasi alles ab. Viele tolle Restauants und Imbissbuden. Zufällig hatten wir dort zentral gebucht. Glück gehabt!
Niseko Hanazono Resort. Im Prinzip nur eine Talstation mit Parkplätzen.
Die Geländekarte
http://www.niseko.ne.jp/en/rules/img/15-16Niseko_Rule_JPEN.pdf?
Auf dem Berg gehen drei Uralt-Lifte (#4) weiter nach oben zu den interessanteren der insgesamt 8 Gates, ins Backcountry. Leider laufen diese beiden wichtigen Lifte bei schlechten Bedingungen nicht und die Gates sind zu. Wenn die Gates geschlossen sind, dann sind diese auch tatsächlich tabu!
Wir haben selten so viele Snowboarder auf einem Haufen gesehen. Ich denke 70% der Gäste in Niseko sind Boarder.
Wir hatten die ersten drei Tage einen Guide von Hanazono Powder Guides, was unseres Erachtens ganz wesentlich zum Gelingen unseres Urlaubes beigetragen hat.
Das bedeutet dann, dass man um 7 Uhr von der Unterkunft nach Hanazono abgeholt wird und eine Stunde vor dem offiziellen Liftbetrieb 3 Abfahrten auf der Piste oder im Strawberry Field (Resort Boundry) hat. Wenn dort Neuschnee liegt, was bei uns an den ersten drei Tagen der Fall war, ist das natürlich mehr als perfekt zum warmfahren.
Unser japanischer Guide Shige, auch in unserem Alter, kaum bis gar kein englisch aber der Telemarker vor dem Herrn, hat uns an Tag 1 über das Gate 5 tolle Abfahrten im Backcountry gezeigt. Bei allerfeinstem Powder, Sauwetter aber trotzdem guter Sicht. Da war allerdings auch langes schieben und anstrengendes treppeln angesagt, der King Lift war eben zu. Somit blieb auch nur Gate 5. Ohne Guide hätten wir uns am ersten Tag nicht zurecht gefunden.
Am Tag 2 noch mehr Schnee, wieder Sauwetter, aber auch wieder einwandfreie Sicht, über Gate 3 gingen regelrechte Karawanen an Boardern und Skifahrer hoch auf den Gipfel. Hunderte von Leuten! Wir hatten am Anfang über den Ace Pair Lift fünf mega Abfahrten im "Large" bei hüfthohem allerbestem Powder. Dann haben auch wir den Hike über Gate 3 gemacht und sind in Richtung Annupuri abgefahren, gerade rechtzeitig als die Sonne rauskam. Den Rest vom Tag haben wir dann hinter Gate 7 und 8 verbracht.
Am Tag 3 war dann Gate 4 offen und wir verbrachten dort einen tollen Tag bei abermals Sauwetter aber guter Sicht, viel Neuschnee und tollem Powder.
Uns war während Tag 3 klar geworden, was wir an Shige haben und wollten diesen für Tag 4 und 6 nachbuchen bzw. das für Tag 5 gebuchte Catskking im ehemaligen Weiss Skigebiet erweitern. Wir wären ohne Shige verloren gewesen. Immer noch wenig Orientierung und Kenntnisse im Gebiet.
Catsskiing war zwar ebenso wie zusätzliches Guiding ausgebucht, wir erhaschten dann aufgrund von WLAN in der Mittagspause per Email zwei Storno Plätze für Tag 4, Kollege Nummer 3 wollte an dem Tag sowieso seine Knochen schonen, um für den gebuchten Tag 5 Catskiing fit zu sein.
Tag 4 wir dann zu zweit den Wahnsinns-Catskiing Tag bei strahlendem Sonnenschein und tollen Schnee, nicht mehr der mega Powder, aber immer noch viel mehr als gut. Eigentlich einer der Skitage des Lebens.
Wir wurden von 9-15 Uhr mit einer kurzen Mittagspause mit einem modernen Käsbohrer mit komfortabler Kabine hochgegondelt.
12 Personen, 4 Skifahrer, 8 Snowboarder, ein Fotograf und 2 Guides mit Ski in einem ehemaligen, stillgelegtem Skigebiet für uns ganz alleine. Keine einzige Spur in all den vielen Hängen. Die Snowboarder und Skifahrer waren jetzt eher nicht die guten Fahrer, so dass wir im Prinzip direkt hinter dem Guide hergeblasen sind. Der Fotograf ist etwas vorgefahren und hat tolle Bilder von uns allen gemacht. Das war dann das I-Tüpfelchen. Fragt nicht, wie die Snowboarder die Hänge zerbombt und zugerichtet haben. Das Ende vom Lied war, dass in der kommenden Nacht kein Neuschnee in Aussicht war und das Catskiing am Tag 5 zum Leidwesen unseres Kollegen abgesagt wurde.
Am Tag 5 sind wir dann aufgrund von Null Neuschnee mit dem Zug nach Sapporo auf das Snowfestival gefahren und Tag 6 haben wir dann mit voller Montur an der Talstation ebenfalls aufgegeben, weil die oberen Lifte und Gates wegen Sturm den ganzen Tag nicht aufmachen würden.
Zwei von uns hatten somit 4 perfekte von 6 möglichen Tagen und unser Kollege nur 3. Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Bezogen auf die Strapazen der An- und Abreise muss das sicherlich relativiert werden, bereut hat die Reise keiner von uns. Fakt ist: Powder in dieser einzigartigen Form hatte ich bislang noch nie. Und: Es war zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Lawinengefahr....
Am Abreisetag, wieder kein frischer Powder. Daheim, gestern kommt die Meldung über Facebook (Hanazono) rein: "Rain is gone and snow is back!!! Along with wind. Hana #3 is moving with reduced speed, visibility is poor up there so be careful!" Wenn man also von letzten Dienstag 6 Tage im Gebiet gewesen wäre, dann hätte man den Super Gau erlebt. Hana #3 ist der Lift zu Gate 5, also zu dem untersten und in Japan ist seit Donnerstag schulfrei...
Also nicht vergleichbar mit den Sichtverhältnissen die wir hatten und das war bereits wie von mir beschrieben das, was man üblicherweise Sauwetter bezeichnet. Kann man auch eindeutig an den von Hanazono geposteten Bildern vergleichen.
Somit war der Urlaub für uns abschließend ein einmalig tolles Erlebnis mit viel Glück.
Japan zum Skifahren werde ich jedenfalls in nächster Zeit nicht mehr planen. Das Wetter ist auch in Hokkaido für 6 Skitage scheinbar zu riskant und ohne frischen Powder keinen Pfifferling wert. Sicher, wenn man sich auskennt, kann man in solchen Fällen kleinere Touren machen, aber deswegen muss man ja nicht unbedingt nach Japan!
Ich habe keine Ahnung wie viele richtig schlechte Tage es in Hokkaido gibt. Scheinbar ist seit Fasnacht-Montag zumindest in Niseko die Seuche.
Irgendwann werde ich jeoch so einen Trip nach Japan wieder riskieren, dafür war das Erlebte zu eindrucksvoll. Ich würde wieder 6 Ski Tage planen. Davon würde ich dann aber 2 Tage Catsskiing und 4 Tage Guiding von Deutschland aus rechtzeitig buchen.
In diesem Sinne, ich schau mal wieder hier rein und bei Interesse lade ich dann auch ein paar Bilder hoch.
da ich mich auch hier vor unserer Tour nach Japan informiert habe, möchte ich Euch kurz meine Japan Erfahrung schildern. Ich bin zwar nicht der Berichteschreiber, die von uns gemachte Erfahrung konnte ich vorher in dieser Form einfach nirgends so nachlesen.
Wir, das war dieses Mal eine Gruppe von drei Männern, etwas über 50 Jahre alt, sind seit einigen Jahren jedes Jahr, mit Schwerpunkt Freeriden, auf einem Ski Urlaub in den Rockies. 30-60 Minuten Hiken ist für uns OK, nur mit Fellen wollen wir nicht, dazu ist uns die Zeit zu knapp und kostbar. Von Null Ahnung und wenig Ortskenntnissen ganz zu schweigen. Somit ist unsere Priorität Lifte nutzen und wenn es geht, ist auch mal Catskiing angesagt. Also eher die alte Herren Tour.
Nachdem ich 2013 beruflich in Japan zu tun hatte und damit eine erste Hemmschwelle überschritten war, ich in Tokio auch einen guten Freund habe und Japan mittlerweile in nahezu jedem Skiporno vorkommt, ging es dieses Jahr für 6 geplante Skitage nach Niseko auf der Hokkaido Insel.
Mir ist beim Schreiben dieses Berichtes durchaus bewusst, dass eher die jüngere Generation nach Japan geht, die eher mehr Zeit hat und eher mehr auf das Budget achten muss.
Die Skigebiete in Hokkaido geben ja verglichen mit den Rockies nicht viel her.
Die Liftanlagen sind alt oft sehr langsam und unbequem.
Die Pisten sind als Ausweichfläche Mini und nach kurzer Zeit total verschoben. Auch das Backcopunty ist fahrerisch kaum anspruchsvoll, alles relativ flach. Den einzig steilen Hang im Backcountry hat man dann ganz selbstbewusst "Jackson" getauft.
Der Powder wird allerdings überall in den allerhöchsten Tönen angepriesen und auch, dass es diesen ganz speziellen Powder quasi jeden Tag gibt. JEDEN TAG? Wir waren oft genug in den Rockies und hatten vom berühmten Champagner Powder nichts gesehen.
Wir wussten, dass der ideale Reisezeitpunkt dann ist, wenn in Japan und Australien keine Ferien sind. So ergab sich in diesem Jahr für uns idealerweise die Woche vor und nach Fasching. Das Chinesische Neujahrsfest hatten wir nicht auf dem Schirm.
Der Flug nach Sapporo mit 1,5 Tagen Sightseeing in Tokio ist easy, ein Appartement in Niseko Grand HirafuSki Resort über eine der Hotelplattformen gebucht, mit dem Skibus von Sapporo nach Hirafu gekommen, unser Hüttenwirt hat uns am Welcome Center abgeholt.
Wir wussten dass wir bei Ankunft in Tokio am Flughafen unser Skigepäck für umgerechnet EUR 14,50 pro Gepäckstück nach Niseko in unser Quartier schicken lassen konnten. Mit Skiern und Gepäck muss keiner auf die Idee kommen nach Tokio reinfahren und dann irgendwo in ein Hotel einchecken. Das endet garantiert in der Anstalt.
Auf den Niseko / Annupuri Berg geht es von 4 kleinen „Skigebieten“ aus hoch.
http://www.niseko.ne.jp/en/map/pdf/FPmap_en.pdf
Das Gebiet ist viel größer als man es da annimmt. Die Sperrflächen sind logisch, dort kann man einfach nicht fahren.
Niseko Annupuri: Dort gibt es vermutl. einige Unterbringungsmöglichkeiten. Wir waren dort nur ein paar Mal zum liften.
Niseko Village Ski Resort: Dort gibt es das Hilton Hotel Hochhaus und das „The Green Leafe“ welches auch von einem der bekannteren deutschen Ski-Reiseanbieter angeboten wird. Die paar Restaurants dort sind teuer und das Resort quasi von der Außenwelt abgeschieden.
Niseko Grand Hirafu Ski Resort: Dort spielt sich quasi alles ab. Viele tolle Restauants und Imbissbuden. Zufällig hatten wir dort zentral gebucht. Glück gehabt!
Niseko Hanazono Resort. Im Prinzip nur eine Talstation mit Parkplätzen.
Die Geländekarte
http://www.niseko.ne.jp/en/rules/img/15-16Niseko_Rule_JPEN.pdf?
Auf dem Berg gehen drei Uralt-Lifte (#4) weiter nach oben zu den interessanteren der insgesamt 8 Gates, ins Backcountry. Leider laufen diese beiden wichtigen Lifte bei schlechten Bedingungen nicht und die Gates sind zu. Wenn die Gates geschlossen sind, dann sind diese auch tatsächlich tabu!
Wir haben selten so viele Snowboarder auf einem Haufen gesehen. Ich denke 70% der Gäste in Niseko sind Boarder.
Wir hatten die ersten drei Tage einen Guide von Hanazono Powder Guides, was unseres Erachtens ganz wesentlich zum Gelingen unseres Urlaubes beigetragen hat.
Das bedeutet dann, dass man um 7 Uhr von der Unterkunft nach Hanazono abgeholt wird und eine Stunde vor dem offiziellen Liftbetrieb 3 Abfahrten auf der Piste oder im Strawberry Field (Resort Boundry) hat. Wenn dort Neuschnee liegt, was bei uns an den ersten drei Tagen der Fall war, ist das natürlich mehr als perfekt zum warmfahren.
Unser japanischer Guide Shige, auch in unserem Alter, kaum bis gar kein englisch aber der Telemarker vor dem Herrn, hat uns an Tag 1 über das Gate 5 tolle Abfahrten im Backcountry gezeigt. Bei allerfeinstem Powder, Sauwetter aber trotzdem guter Sicht. Da war allerdings auch langes schieben und anstrengendes treppeln angesagt, der King Lift war eben zu. Somit blieb auch nur Gate 5. Ohne Guide hätten wir uns am ersten Tag nicht zurecht gefunden.
Am Tag 2 noch mehr Schnee, wieder Sauwetter, aber auch wieder einwandfreie Sicht, über Gate 3 gingen regelrechte Karawanen an Boardern und Skifahrer hoch auf den Gipfel. Hunderte von Leuten! Wir hatten am Anfang über den Ace Pair Lift fünf mega Abfahrten im "Large" bei hüfthohem allerbestem Powder. Dann haben auch wir den Hike über Gate 3 gemacht und sind in Richtung Annupuri abgefahren, gerade rechtzeitig als die Sonne rauskam. Den Rest vom Tag haben wir dann hinter Gate 7 und 8 verbracht.
Am Tag 3 war dann Gate 4 offen und wir verbrachten dort einen tollen Tag bei abermals Sauwetter aber guter Sicht, viel Neuschnee und tollem Powder.
Uns war während Tag 3 klar geworden, was wir an Shige haben und wollten diesen für Tag 4 und 6 nachbuchen bzw. das für Tag 5 gebuchte Catskking im ehemaligen Weiss Skigebiet erweitern. Wir wären ohne Shige verloren gewesen. Immer noch wenig Orientierung und Kenntnisse im Gebiet.
Catsskiing war zwar ebenso wie zusätzliches Guiding ausgebucht, wir erhaschten dann aufgrund von WLAN in der Mittagspause per Email zwei Storno Plätze für Tag 4, Kollege Nummer 3 wollte an dem Tag sowieso seine Knochen schonen, um für den gebuchten Tag 5 Catskiing fit zu sein.
Tag 4 wir dann zu zweit den Wahnsinns-Catskiing Tag bei strahlendem Sonnenschein und tollen Schnee, nicht mehr der mega Powder, aber immer noch viel mehr als gut. Eigentlich einer der Skitage des Lebens.
Wir wurden von 9-15 Uhr mit einer kurzen Mittagspause mit einem modernen Käsbohrer mit komfortabler Kabine hochgegondelt.
12 Personen, 4 Skifahrer, 8 Snowboarder, ein Fotograf und 2 Guides mit Ski in einem ehemaligen, stillgelegtem Skigebiet für uns ganz alleine. Keine einzige Spur in all den vielen Hängen. Die Snowboarder und Skifahrer waren jetzt eher nicht die guten Fahrer, so dass wir im Prinzip direkt hinter dem Guide hergeblasen sind. Der Fotograf ist etwas vorgefahren und hat tolle Bilder von uns allen gemacht. Das war dann das I-Tüpfelchen. Fragt nicht, wie die Snowboarder die Hänge zerbombt und zugerichtet haben. Das Ende vom Lied war, dass in der kommenden Nacht kein Neuschnee in Aussicht war und das Catskiing am Tag 5 zum Leidwesen unseres Kollegen abgesagt wurde.
Am Tag 5 sind wir dann aufgrund von Null Neuschnee mit dem Zug nach Sapporo auf das Snowfestival gefahren und Tag 6 haben wir dann mit voller Montur an der Talstation ebenfalls aufgegeben, weil die oberen Lifte und Gates wegen Sturm den ganzen Tag nicht aufmachen würden.
Zwei von uns hatten somit 4 perfekte von 6 möglichen Tagen und unser Kollege nur 3. Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Bezogen auf die Strapazen der An- und Abreise muss das sicherlich relativiert werden, bereut hat die Reise keiner von uns. Fakt ist: Powder in dieser einzigartigen Form hatte ich bislang noch nie. Und: Es war zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Lawinengefahr....
Am Abreisetag, wieder kein frischer Powder. Daheim, gestern kommt die Meldung über Facebook (Hanazono) rein: "Rain is gone and snow is back!!! Along with wind. Hana #3 is moving with reduced speed, visibility is poor up there so be careful!" Wenn man also von letzten Dienstag 6 Tage im Gebiet gewesen wäre, dann hätte man den Super Gau erlebt. Hana #3 ist der Lift zu Gate 5, also zu dem untersten und in Japan ist seit Donnerstag schulfrei...
Also nicht vergleichbar mit den Sichtverhältnissen die wir hatten und das war bereits wie von mir beschrieben das, was man üblicherweise Sauwetter bezeichnet. Kann man auch eindeutig an den von Hanazono geposteten Bildern vergleichen.
Somit war der Urlaub für uns abschließend ein einmalig tolles Erlebnis mit viel Glück.
Japan zum Skifahren werde ich jedenfalls in nächster Zeit nicht mehr planen. Das Wetter ist auch in Hokkaido für 6 Skitage scheinbar zu riskant und ohne frischen Powder keinen Pfifferling wert. Sicher, wenn man sich auskennt, kann man in solchen Fällen kleinere Touren machen, aber deswegen muss man ja nicht unbedingt nach Japan!
Ich habe keine Ahnung wie viele richtig schlechte Tage es in Hokkaido gibt. Scheinbar ist seit Fasnacht-Montag zumindest in Niseko die Seuche.
Irgendwann werde ich jeoch so einen Trip nach Japan wieder riskieren, dafür war das Erlebte zu eindrucksvoll. Ich würde wieder 6 Ski Tage planen. Davon würde ich dann aber 2 Tage Catsskiing und 4 Tage Guiding von Deutschland aus rechtzeitig buchen.
In diesem Sinne, ich schau mal wieder hier rein und bei Interesse lade ich dann auch ein paar Bilder hoch.