gletsch
23.04.2006, 18:21
Bei meinem ersten Zermatttag hat mich dann nach den zwei skitourenlosen Tagen in Argentiere die Sucht wieder gepackt. Angesichts der gewaltigen Bergkulisse rund um Zermatt wollte ich unbedingt auch einen Gipfel besteigen. Als Solist ist das allerdings in der Gegend dort gar nicht so einfach, da aufgrund der Spaltengefahr der Gletscher ein Alleingang ziemlich leichtsinnig ist. Am ehesten schien mir aufgrund diverser Recherchen noch die Cima di Jazzi (3803m) im Grenzkamm zu Italien geeignet.
Um die konkreten Verhältnisse nochmal vor Ort zu studieren stapfte ich also zunächst noch mit geschulterten Ski von der Bergstation der Stockhorn-Bahn rauf zum "echten" Stockhorn (3532m), wo sich ein guter Überblick über den gesamten verbleibenden Aufstieg zur Cima di Jazzi ergibt. Es war eine deutliche Spur zu erkennen, die nur an einigen wenigen Stellen an oder über offensichtliche Spalten führt. Da ich vor mir als auch hinter mir Gruppen mit dem gleichen Ziel hatte, schien mir das Raufgehen auch allein noch akzeptabel, zumal auch gute Schneebedingungen (tragfähiger Firn in den unteren Bereichen) herrschten.
Nach kurzer Abfahrt zum Stockhornpass (3387m) klebte ich also die Felle rauf und begann mit dem ziemlich flachen Anstieg. Bloss die letzten ca. 200 Höhenmeter birgten einige steilere Stücke, die zudem vom Wind hart wie Glas (und genauso rutschig) gepresst waren. Hier bereute ich dann sehr, dass ich blöderweise die Harscheisen im meinem Quartier gelassen hatte. Prompt rutschte ich aus (kurioserweise erst nach dem steilsten Stück) und verlor prompt wieder 30-40 Höhenmeter. Stürzen und abrutschen mit auf Aufstieg gestellter Bindung und Fellen an den Ski ist übrigens eine eher unangenehme Fortbewegungsart ...
Nach diesem Missgeschick erreichte ich dann problemlos (sieht man vom Keuchen ab ...) den Gipfel.
Die Abfahrt über den ewig langen und flachen Findelgletscher gestaltete sich dann (nach dem unangenehmen windgangelgeprägten Gipfelhang) als einziger Carvingtraum. Zunächst im trockenen, gesetzten Altschnee und dann in perfektem Firn. V.a. die lange Gletscherzunge war eine riesige, breite Carvingpiste (mit Ausnahme einiger Spaltenzonen, wo es Obacht zu geben galt ...).
Nach ca. 1200m auf dem Gletscher erreichte ich schliesslich das Gletschervorfeld, wo es dann - meist hangschräg querend - raus zur Station Gant des Zermatter Skigebietes ging. Knapp 1600 Höhenmeter Abfahrt waren zu Ende.
Fazit: Bei guten Bedingungen (Wetter, v.a. gute Sicht unbedingt notwendig, gutes und festes Einschneien der Spalten) eine gemütliche (dank der Seilbahnen als Zustiegshilfe zum Stockhornpass) Tour mit Ausklangmöglichkeiten im Zermatter Skigebiet.
Bilder:
Bild 1: Rückblick vom Stockhorn auf die Aufstiegsspur. Dieses Gelände wird von der Bergstation der Stockhornbahn (Hohtälli-Stockhorn) in ca. 20 bis 30 min zu Fuss erreicht und ist auch Ausgangspunkt für das ideale Freeride-Gelände auf der Nordseite des Stockhorns.
Bild 2: Beim Aufstieg zur Cima di Jazzi gelang mir eine Premiere in diesem Winter. Ich überholte tatsächlich eine Gruppe :D. Allerdings stellte sich dann am Gipfel beim Small Talk heraus, dass das älteste Mitglied dieser Gruppe eine Frau war, die sicher schon die 70 deutlich überschritten hatte :P.
Bild 3: Obligatorisches Gipfelfoto ...
Um die konkreten Verhältnisse nochmal vor Ort zu studieren stapfte ich also zunächst noch mit geschulterten Ski von der Bergstation der Stockhorn-Bahn rauf zum "echten" Stockhorn (3532m), wo sich ein guter Überblick über den gesamten verbleibenden Aufstieg zur Cima di Jazzi ergibt. Es war eine deutliche Spur zu erkennen, die nur an einigen wenigen Stellen an oder über offensichtliche Spalten führt. Da ich vor mir als auch hinter mir Gruppen mit dem gleichen Ziel hatte, schien mir das Raufgehen auch allein noch akzeptabel, zumal auch gute Schneebedingungen (tragfähiger Firn in den unteren Bereichen) herrschten.
Nach kurzer Abfahrt zum Stockhornpass (3387m) klebte ich also die Felle rauf und begann mit dem ziemlich flachen Anstieg. Bloss die letzten ca. 200 Höhenmeter birgten einige steilere Stücke, die zudem vom Wind hart wie Glas (und genauso rutschig) gepresst waren. Hier bereute ich dann sehr, dass ich blöderweise die Harscheisen im meinem Quartier gelassen hatte. Prompt rutschte ich aus (kurioserweise erst nach dem steilsten Stück) und verlor prompt wieder 30-40 Höhenmeter. Stürzen und abrutschen mit auf Aufstieg gestellter Bindung und Fellen an den Ski ist übrigens eine eher unangenehme Fortbewegungsart ...
Nach diesem Missgeschick erreichte ich dann problemlos (sieht man vom Keuchen ab ...) den Gipfel.
Die Abfahrt über den ewig langen und flachen Findelgletscher gestaltete sich dann (nach dem unangenehmen windgangelgeprägten Gipfelhang) als einziger Carvingtraum. Zunächst im trockenen, gesetzten Altschnee und dann in perfektem Firn. V.a. die lange Gletscherzunge war eine riesige, breite Carvingpiste (mit Ausnahme einiger Spaltenzonen, wo es Obacht zu geben galt ...).
Nach ca. 1200m auf dem Gletscher erreichte ich schliesslich das Gletschervorfeld, wo es dann - meist hangschräg querend - raus zur Station Gant des Zermatter Skigebietes ging. Knapp 1600 Höhenmeter Abfahrt waren zu Ende.
Fazit: Bei guten Bedingungen (Wetter, v.a. gute Sicht unbedingt notwendig, gutes und festes Einschneien der Spalten) eine gemütliche (dank der Seilbahnen als Zustiegshilfe zum Stockhornpass) Tour mit Ausklangmöglichkeiten im Zermatter Skigebiet.
Bilder:
Bild 1: Rückblick vom Stockhorn auf die Aufstiegsspur. Dieses Gelände wird von der Bergstation der Stockhornbahn (Hohtälli-Stockhorn) in ca. 20 bis 30 min zu Fuss erreicht und ist auch Ausgangspunkt für das ideale Freeride-Gelände auf der Nordseite des Stockhorns.
Bild 2: Beim Aufstieg zur Cima di Jazzi gelang mir eine Premiere in diesem Winter. Ich überholte tatsächlich eine Gruppe :D. Allerdings stellte sich dann am Gipfel beim Small Talk heraus, dass das älteste Mitglied dieser Gruppe eine Frau war, die sicher schon die 70 deutlich überschritten hatte :P.
Bild 3: Obligatorisches Gipfelfoto ...