freak
13.02.2012, 13:45
Hier jetzt der komplette Test zu dem Ski, der immernoch erstaunlich wenig Aufmerksamkeit bekommt...
BD AMPerage
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122762.jpg
Zum Ski
Länge: 185cm
Taillierung: 142-115-124 mit längerer Reverse-Sektion am Tip und Pintail (siehe Bild unten)
Profil:Vorspannung in der Mitte, Rocker am Tip und etwas Rocker am Tail, Vorspannung dazwischen. Relativ wenig rocker für einen Ski dieser Art (siehe Bild)
Mehr Infos: http://www.blackdiamondequipment.com...s/amperage-ski
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122764.jpg
Zum Tester
184cm, 75kg, relativ fit aber nicht gerade ein muskelprotz, kommt überall runter
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/PC171470.jpg
Testbedingungen
Als Bindung ist eine Verleih-Jester montiert, da es sich um Testski handelt. Gefahren bin ich den Ski auf dem Standard-Montagepunkt, sowie 1 und 1,5cm davor und 1 sowie 1,5cm dahinter. Prinzipiell fährt sich der Ski meiner Meinung auf dem empfohlenen Punkt am besten, dazu aber später mehr.
Mittlerweile bin ich den Ski über 20 Tage (hab nicht mitgezählt) bei praktisch allen Bedingungen ausser Firn und frühjahrs-Matsche gefahren, an meinem Eindruck un dem Testfazit wird sich also wohl nichts wesentliches mehr ändern.
Eindruck vom Ski
Der Ski schaut von außen konstruktionsmäßig wie alle anderen Black Diamond Ski aus. Er wirkt etwas schwerer als ich dachte, allerdings nicht sehr schwer. Besonders hart ist der Ski nicht, allerdings auch nicht eben weich, für einen Freerideski befindet er sich etwa im Mittelfeld, für die Breite sogar eher auf der härteren Seite, Tips und Tails etwas weicher als der Rest vom Ski. Insgesamt erinnert er an den Rossignol S7, allerdings ist der Rocker bzw. die Aufbiegung am Tip schön gleichmäßig und weniger abrupt. Auffällig erscheint mir der relativ schwach ausgeprägte Rocker, da hätte ich vom Prinzip her eine ganze Ecke mehr erwartet. Zudem fällt der Ski relativ kurz aus. Nicht kürzer als ein Twintip anderer Hersteller der mit 185cm angegeben ist, aber eben auch nicht länger
Qualität
Natürlich kann man nach nichtmal 30 Tagen noch nicht allzuviel zur Qualität bzw. Haltbarkeit eines Ski sagen, aussergewöhnlich anfällig ist er allerdings schonmal nicht. Ich habe ihn sicher nicht geschont, aber es sind keinerlei Coreshots oder andere Schäden zu verzeichnen. Natürlich profitiert der Ski auch von der guten Schneelage diesen Winter, bis auf kleine Kratzer im Belag schaut er aber noch aus wie neu, die Kanten nicht, aber nunja, das ist eben so bei Ski die auch benutzt werden.
Test
Der Ski funktioniert prinzipiell überall und macht viel Spaß. Generell ist der Ski deutlich tempofester als ich dachte, allerdings mit 185cm auch nicht gerade eine Hochgeschwindigkeitswaffe. Mir hat er bisher gereicht. Am meisten Spaß macht er so oder so nicht unbedingt bei Bigturns, sondern bei engeren Radien, beim Kurzschwingen oder bei vielen Tempo- und Richtungswechseln, etwa im Wald.
Piste
Hier hat mich der AMPerage ein wenig enttäuscht. Er lässt sich auf der Piste zwar gut fahren und ist vor allem hier erstaunlich tempofest, allerdings lässt er sich nicht so recht carven und verhält sich generell ein wenig merkwürdig. Stellt man den Ski auf die Kante, greift das Tip relativ stark und beginnt ums Eck zu ziehen, am Tail kommt aber einfach nicht viel, man kommt praktisch sofort ins Driften. Das klingt jetzt möglicherweise schlimmer als es ist, in der Praxis gewöhnt man sich schnell daran und ist auf der Piste gut mit dem Ski unterwegs, wenn man sich etwas nach hinten hängt, klappt es sogar einigermaßen mit den geschnittenen Schwüngen. Meiner Meinung nach liegt das ganze an dem im Verhältnis zum Tail recht breiten Tip sowie der für einen Ski dieser Breite eher aggressiven Vorspannung.
Vor allem bei weichen Bedingungen, etwa auf dem Weg zurück zum Lift an einem Powdertag lässt es sich allerdings wunderbar heizen. Bei härteren Verhältnissen tritt die oben beschriebene Problematik verstärkt auf, bei eisigen Pisten verfügt der Ski noch über einen relativ anständigen Kantengriff, hier ist aber natürlich ein langsamerer Gang angesagt, was jedoch für sämtliche breiten Ski gilt.
Pulver
Im Pulver spielt die Kombination aus breitem Tip und schmalem Tail ihre stärken aus. Der AMP ist trotz des eher schwach ausgeprägten Rockers äusserst manövrierfreudig, das Tail sinkt wunderbar ein und ermöglicht dadurch blitzschnelles Drehen, Wenden und Bremsen auf dem Tail. Generell fährt sich der Ski im weichen Schnee sehr verspielt. Springen über kleine Geländefeatures, enger Wald, sich aus dem Schnee hochkatapultieren und wieder eintauchen, Pillows, etc. machen soviel Spaß wie man sich das erhoffen kann, das schmale Tail hilft auch beim landen von Drops, da es gut in den Schnee einsinkt und einen nicht so rabiat nach vorn wirft wie es bei deutlich breiteren Tails teilweise der Fall ist.
Im frischen, perfekten und tiefen Powder hat der Ski nicht wirklich viel Auftrieb für seine Breite, was prinzipiell natürlich nicht unbedingt stört, neben dem ein oder anderen Steckenbleiben in sehr tiefem Schnee ist allerdings plötzliches abtauchen der Tips gelegentlich nervig. Steht man normalerweise zentral auf dem Ski, kommt das schon gelegentlich vor. Zunächst, als ich den AMPerage einfach jeden Tag gefahren bin ist mir das garnicht störend aufgefallen, nachdem ich aber zwischendurch ein paar Tage meine Praxis am Fuß hatte, war der Unterschied doch sehr deutlich. Auf dem AMP muss man nicht nur konzentrierter draufstehen, er ist über einen ganzen Skitag betrachtet auch anstrengender zu fahren, allerdings natürlich auch ein schmalerer, anders ausgelegter Ski als die Praxis. Doch auch der Vergleich mit Ski ähnlicher Breite (z.B. Down Skis Countdown 2, den ich als breiten Tourenski verwende) zeigt ein ähnliches Bild. Vermutlich würde sich der AMP in 10cm länger hier allerdings besser schlagen. Das breite Tip und schmale Tail kommen auch Freunden des klassischen Kurzschwunges entgegen, imho ein toller Ski fürs Fahren im guten alten Arlberg-Stil.
Wirklich richtig gut schlägt sich der Ski in gesetztem oder schwereren Pulver. Der Auftrieb spielt hier keine große Rolle mehr, der Shape des AMPerage ermöglicht es aber einfach Gas zu geben und gelegentlich die Richtung zu wechseln, den Rest erledigt der Ski. Auch das ausfahren von recht engen Bögen mit viel Druck auf dem Ski ist richtig Spaßig. Prädikat hier geht’s nicht viel besser.
Auch im zerfahrenen und wechselhaften Schnee macht der Ski eine recht gute Figur. Hier hilft natürlich der eher schwach ausgeprägte Rocker, da man nicht 10cm vor der Bindung in hartgefrorene Spuren einschlägt, sondern das Tip Schläge noch einigermaßen dämpft.
Kruste
Im windverblasenen Schnee oder bei leichter Schmelzkruste macht sich die lange reverse-Sektion am Tip positiv bemerkbar, der Ski fräst nur wenig schlechter durch eine Kruste als ein richtiger reverse-sidecut-Ski. Sobald die Kruste dicker wird, sind eben Kurzschwünge angesagt, da diese ja aber eine der Paradedisziplinen des AMP sind, sind hier keine Probleme zu vermelden. Weniger spaßig ist eine komplett harte, am besten noch unebene Kruste, wobei sich da natürlich die Frage stellt warum man sowas fahren will, bzw. welcher breite Ski sich bei solchen Verhältnissen gut verhält.
Matsch
In aufgeweichtem, tiefen und klebrigen Matsch funktioniert der Ski ebenfalls verhältnismäßig gut, würde sich meiner Meinung nach aber mit 10 extra cm noch besser schlagen, da man sich so wenn es dumm läuft mit dem Tip unter dem Schnee festfahren kann. Normalerweise bleibt der Ski aber oben und ist gewohnt leicht zu steuern.
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/6806970173_ac46093c00_o.jpg
Fazit
Mir macht der Ski viel Spaß, vor allem beim Treeskiing und bei gesetztem Powder. Die beschriebenen Nachteile sind nicht wirklich gravierend, wer skifahren kann wird mit dem AMP sicherlich überall klarkommen. Generell dürfte er für mich länger sein, wobei sich das möglicherweise auch negativ auf seine Verspieltheit auswirken würde.
Insgesamt ein recht allroundiger Ski, dürfte ich nur einen Ski haben wäre es trotz allem ein schmalerer, da bei über 100 Tagen pro Saison leider doch viele mit eher mittleren Bedingungen dabei sind. Gut vorstellen kann ich mir den Ski allerdings für Touren bei denen guter Schnee erwartet wird. Er lässt einen bei schlechteren Bedingungen nicht im Stich und ist gerade in älterem aber noch weichem Schnee super. Auch sicher als Allround-Ski für gute Verhältnisse geeignet, schließlich leistet sich nicht jeder nen Ski mit 130mm unter der Bindung für die ganz tiefen Tage.
Vorteile
- Tail sinkt super ein -> Ski ist sehr gut manövrierbar
- Praktisch null Verschneiden (durch Shape vom Tip)
- Spielerisch zu fahren aber gleichzeitig erstaunlich stabil
- Top für enge Radien und Kurzschwünge im Gelände
- Sher gut in gesetztem, aber weichem Schnee
Nachteile
-etwas eigentümlich auf der Piste
-nicht wirklich viel Auftrieb für die Breite, dadurch teilweise plötzliches, stark bremsendes Abtauchen der Tips
Persönliche Meinung
Bester BD Ski den ich bisher gefahren bin (mit Abstand!). Schlägt sich überall akzeptabel, fast überall ziemlich gut. Schwächen im Auftrieb und beim Carven werden durch den Spaß im Wald und die Allroundfähigkeiten wettgemacht. Für deutlich größere/schwere Fahrer als mich vermutlich zu kurz, zumindest wenn sie gern lange Ski fahren. Auch in Sachen Auftrieb und Laufruhe würde der Ski mit 10cm mehr Länge wohl deutlich gewinnen (für mich sicherlich).
Empfehlung meinerseits als Tourenski in dieser Breite.
freak~[:fish:&:ghost:]
BD AMPerage
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122762.jpg
Zum Ski
Länge: 185cm
Taillierung: 142-115-124 mit längerer Reverse-Sektion am Tip und Pintail (siehe Bild unten)
Profil:Vorspannung in der Mitte, Rocker am Tip und etwas Rocker am Tail, Vorspannung dazwischen. Relativ wenig rocker für einen Ski dieser Art (siehe Bild)
Mehr Infos: http://www.blackdiamondequipment.com...s/amperage-ski
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122764.jpg
Zum Tester
184cm, 75kg, relativ fit aber nicht gerade ein muskelprotz, kommt überall runter
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/PC171470.jpg
Testbedingungen
Als Bindung ist eine Verleih-Jester montiert, da es sich um Testski handelt. Gefahren bin ich den Ski auf dem Standard-Montagepunkt, sowie 1 und 1,5cm davor und 1 sowie 1,5cm dahinter. Prinzipiell fährt sich der Ski meiner Meinung auf dem empfohlenen Punkt am besten, dazu aber später mehr.
Mittlerweile bin ich den Ski über 20 Tage (hab nicht mitgezählt) bei praktisch allen Bedingungen ausser Firn und frühjahrs-Matsche gefahren, an meinem Eindruck un dem Testfazit wird sich also wohl nichts wesentliches mehr ändern.
Eindruck vom Ski
Der Ski schaut von außen konstruktionsmäßig wie alle anderen Black Diamond Ski aus. Er wirkt etwas schwerer als ich dachte, allerdings nicht sehr schwer. Besonders hart ist der Ski nicht, allerdings auch nicht eben weich, für einen Freerideski befindet er sich etwa im Mittelfeld, für die Breite sogar eher auf der härteren Seite, Tips und Tails etwas weicher als der Rest vom Ski. Insgesamt erinnert er an den Rossignol S7, allerdings ist der Rocker bzw. die Aufbiegung am Tip schön gleichmäßig und weniger abrupt. Auffällig erscheint mir der relativ schwach ausgeprägte Rocker, da hätte ich vom Prinzip her eine ganze Ecke mehr erwartet. Zudem fällt der Ski relativ kurz aus. Nicht kürzer als ein Twintip anderer Hersteller der mit 185cm angegeben ist, aber eben auch nicht länger
Qualität
Natürlich kann man nach nichtmal 30 Tagen noch nicht allzuviel zur Qualität bzw. Haltbarkeit eines Ski sagen, aussergewöhnlich anfällig ist er allerdings schonmal nicht. Ich habe ihn sicher nicht geschont, aber es sind keinerlei Coreshots oder andere Schäden zu verzeichnen. Natürlich profitiert der Ski auch von der guten Schneelage diesen Winter, bis auf kleine Kratzer im Belag schaut er aber noch aus wie neu, die Kanten nicht, aber nunja, das ist eben so bei Ski die auch benutzt werden.
Test
Der Ski funktioniert prinzipiell überall und macht viel Spaß. Generell ist der Ski deutlich tempofester als ich dachte, allerdings mit 185cm auch nicht gerade eine Hochgeschwindigkeitswaffe. Mir hat er bisher gereicht. Am meisten Spaß macht er so oder so nicht unbedingt bei Bigturns, sondern bei engeren Radien, beim Kurzschwingen oder bei vielen Tempo- und Richtungswechseln, etwa im Wald.
Piste
Hier hat mich der AMPerage ein wenig enttäuscht. Er lässt sich auf der Piste zwar gut fahren und ist vor allem hier erstaunlich tempofest, allerdings lässt er sich nicht so recht carven und verhält sich generell ein wenig merkwürdig. Stellt man den Ski auf die Kante, greift das Tip relativ stark und beginnt ums Eck zu ziehen, am Tail kommt aber einfach nicht viel, man kommt praktisch sofort ins Driften. Das klingt jetzt möglicherweise schlimmer als es ist, in der Praxis gewöhnt man sich schnell daran und ist auf der Piste gut mit dem Ski unterwegs, wenn man sich etwas nach hinten hängt, klappt es sogar einigermaßen mit den geschnittenen Schwüngen. Meiner Meinung nach liegt das ganze an dem im Verhältnis zum Tail recht breiten Tip sowie der für einen Ski dieser Breite eher aggressiven Vorspannung.
Vor allem bei weichen Bedingungen, etwa auf dem Weg zurück zum Lift an einem Powdertag lässt es sich allerdings wunderbar heizen. Bei härteren Verhältnissen tritt die oben beschriebene Problematik verstärkt auf, bei eisigen Pisten verfügt der Ski noch über einen relativ anständigen Kantengriff, hier ist aber natürlich ein langsamerer Gang angesagt, was jedoch für sämtliche breiten Ski gilt.
Pulver
Im Pulver spielt die Kombination aus breitem Tip und schmalem Tail ihre stärken aus. Der AMP ist trotz des eher schwach ausgeprägten Rockers äusserst manövrierfreudig, das Tail sinkt wunderbar ein und ermöglicht dadurch blitzschnelles Drehen, Wenden und Bremsen auf dem Tail. Generell fährt sich der Ski im weichen Schnee sehr verspielt. Springen über kleine Geländefeatures, enger Wald, sich aus dem Schnee hochkatapultieren und wieder eintauchen, Pillows, etc. machen soviel Spaß wie man sich das erhoffen kann, das schmale Tail hilft auch beim landen von Drops, da es gut in den Schnee einsinkt und einen nicht so rabiat nach vorn wirft wie es bei deutlich breiteren Tails teilweise der Fall ist.
Im frischen, perfekten und tiefen Powder hat der Ski nicht wirklich viel Auftrieb für seine Breite, was prinzipiell natürlich nicht unbedingt stört, neben dem ein oder anderen Steckenbleiben in sehr tiefem Schnee ist allerdings plötzliches abtauchen der Tips gelegentlich nervig. Steht man normalerweise zentral auf dem Ski, kommt das schon gelegentlich vor. Zunächst, als ich den AMPerage einfach jeden Tag gefahren bin ist mir das garnicht störend aufgefallen, nachdem ich aber zwischendurch ein paar Tage meine Praxis am Fuß hatte, war der Unterschied doch sehr deutlich. Auf dem AMP muss man nicht nur konzentrierter draufstehen, er ist über einen ganzen Skitag betrachtet auch anstrengender zu fahren, allerdings natürlich auch ein schmalerer, anders ausgelegter Ski als die Praxis. Doch auch der Vergleich mit Ski ähnlicher Breite (z.B. Down Skis Countdown 2, den ich als breiten Tourenski verwende) zeigt ein ähnliches Bild. Vermutlich würde sich der AMP in 10cm länger hier allerdings besser schlagen. Das breite Tip und schmale Tail kommen auch Freunden des klassischen Kurzschwunges entgegen, imho ein toller Ski fürs Fahren im guten alten Arlberg-Stil.
Wirklich richtig gut schlägt sich der Ski in gesetztem oder schwereren Pulver. Der Auftrieb spielt hier keine große Rolle mehr, der Shape des AMPerage ermöglicht es aber einfach Gas zu geben und gelegentlich die Richtung zu wechseln, den Rest erledigt der Ski. Auch das ausfahren von recht engen Bögen mit viel Druck auf dem Ski ist richtig Spaßig. Prädikat hier geht’s nicht viel besser.
Auch im zerfahrenen und wechselhaften Schnee macht der Ski eine recht gute Figur. Hier hilft natürlich der eher schwach ausgeprägte Rocker, da man nicht 10cm vor der Bindung in hartgefrorene Spuren einschlägt, sondern das Tip Schläge noch einigermaßen dämpft.
Kruste
Im windverblasenen Schnee oder bei leichter Schmelzkruste macht sich die lange reverse-Sektion am Tip positiv bemerkbar, der Ski fräst nur wenig schlechter durch eine Kruste als ein richtiger reverse-sidecut-Ski. Sobald die Kruste dicker wird, sind eben Kurzschwünge angesagt, da diese ja aber eine der Paradedisziplinen des AMP sind, sind hier keine Probleme zu vermelden. Weniger spaßig ist eine komplett harte, am besten noch unebene Kruste, wobei sich da natürlich die Frage stellt warum man sowas fahren will, bzw. welcher breite Ski sich bei solchen Verhältnissen gut verhält.
Matsch
In aufgeweichtem, tiefen und klebrigen Matsch funktioniert der Ski ebenfalls verhältnismäßig gut, würde sich meiner Meinung nach aber mit 10 extra cm noch besser schlagen, da man sich so wenn es dumm läuft mit dem Tip unter dem Schnee festfahren kann. Normalerweise bleibt der Ski aber oben und ist gewohnt leicht zu steuern.
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/6806970173_ac46093c00_o.jpg
Fazit
Mir macht der Ski viel Spaß, vor allem beim Treeskiing und bei gesetztem Powder. Die beschriebenen Nachteile sind nicht wirklich gravierend, wer skifahren kann wird mit dem AMP sicherlich überall klarkommen. Generell dürfte er für mich länger sein, wobei sich das möglicherweise auch negativ auf seine Verspieltheit auswirken würde.
Insgesamt ein recht allroundiger Ski, dürfte ich nur einen Ski haben wäre es trotz allem ein schmalerer, da bei über 100 Tagen pro Saison leider doch viele mit eher mittleren Bedingungen dabei sind. Gut vorstellen kann ich mir den Ski allerdings für Touren bei denen guter Schnee erwartet wird. Er lässt einen bei schlechteren Bedingungen nicht im Stich und ist gerade in älterem aber noch weichem Schnee super. Auch sicher als Allround-Ski für gute Verhältnisse geeignet, schließlich leistet sich nicht jeder nen Ski mit 130mm unter der Bindung für die ganz tiefen Tage.
Vorteile
- Tail sinkt super ein -> Ski ist sehr gut manövrierbar
- Praktisch null Verschneiden (durch Shape vom Tip)
- Spielerisch zu fahren aber gleichzeitig erstaunlich stabil
- Top für enge Radien und Kurzschwünge im Gelände
- Sher gut in gesetztem, aber weichem Schnee
Nachteile
-etwas eigentümlich auf der Piste
-nicht wirklich viel Auftrieb für die Breite, dadurch teilweise plötzliches, stark bremsendes Abtauchen der Tips
Persönliche Meinung
Bester BD Ski den ich bisher gefahren bin (mit Abstand!). Schlägt sich überall akzeptabel, fast überall ziemlich gut. Schwächen im Auftrieb und beim Carven werden durch den Spaß im Wald und die Allroundfähigkeiten wettgemacht. Für deutlich größere/schwere Fahrer als mich vermutlich zu kurz, zumindest wenn sie gern lange Ski fahren. Auch in Sachen Auftrieb und Laufruhe würde der Ski mit 10cm mehr Länge wohl deutlich gewinnen (für mich sicherlich).
Empfehlung meinerseits als Tourenski in dieser Breite.
freak~[:fish:&:ghost:]