freak
12.02.2012, 21:57
Black Diamond Factor 130
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122765.jpg
Das Urgestein der Freerideschuhe (hier im Sinne von Skischuhen mit Gehmodus und möglichst guter Härte und Kraftübertragung) wurde zu dieser Saison überarbeitet. Neben einem neuen Namen, neuen Anstrich und kleinen Details wurde dem Factor 130 vor allem ein neuer Innenschuh spendiert, der (zumindest in meiner bescheidenen Meinung) den alten weit hiter sich lässt.
Zum Schuh
Verfügbare Größen: 24.0-30.5
Getestete Größe: 28.0
Gewicht: 4,0kg (in Größe 27.0 laut Hersteller)
Mehr Infos: http://www.blackdiamondequipment.com/de-at/shop/ski/boots/factor-130-ski-boot
Zum Tester
184cm, 75kg, relativ fit aber nicht gerade ein Muskelprotz, kommt überall runter. Meine Füße haben eigentlich keine Problemstellen und sind eher schmal (nicht extrem schmal). Generell habe ich keine allzugroßen Probleme Skischuhe zu finden in denen ich skifahren kann, allerdings habe ich oft keinen perfekten Halt bzw die Kraftübertragung ist eben aufgrund zu weiter Schuhe nicht optimal.
Schuhe die mir bisher am besten gepasst haben: Raichle/Fulltilts, Fischer Soma Race 130 (der erste) Scarpa Maestrale und Denali
Testbedingungen
Ich bin den Schuh bisher an knapp 20 Tagen gefahren, bei verschiedensten Bedingungen. Genutzt wurde er auf folgenden Ski: Black Diamond AMPerage mit Marker Jester, Praxis Hybrid mit Rossignol FKS sowie DOWN-Skis Countdown 2 mit Marker Duke.
Der Schuh
Schale
Die Schale ist eine klassische, zweiteilige Overlap-Konstruktion mit vier Schnallen. Ein typischer Skischuh also. Der Factor 130 verfügt aber über eine sehr komplette Ausstattung, bei der sich manch Alpinschuh noch was abschauen könnte. Neben den selbstverständlichen Dingen wie Canting-Einstellung und Micro-Adjust-Schnallen verfügt er nämlich auch über einen Höhenverstellbaren Spoiler und die Möglichkeit die Vorlage in drei (!) verschiedene Winkel einzustellen, nämlich 14°, 18° und 22°.
Was den Factor aber ausmacht sind der Gehmodus, der den Schaft vom Rest der Schale „entriegeln“ kann sowie die wechselbaren Sohlen, welche von einer voll-alpintauglichen Sohle zu einer Vibram-Tourensohle mit Tech-Aufnahme gewechselt werden kann.
Passform
Die Passform des Schuhs, bezogen vor allem auf die Schale, ist relativ normal, eher breit. Von der Länge passt mir, mit meinen 28cm langen, schmalen Füßen, Größe 28 perfekt, allerdings sind mir die Schuhe definitiv zu breit und zwar vor allem im Vorderfußbereich. Auch der Fersenhalt lässt etwas zu wünschen übrig, besser sitzt der Schuh im Bereich der 2. Schnalle (von unten gezählt).
Innenschuh
Der neue Innenschuh ist wohl die größte Veränderung und auch Verbesserung im Vergleich zum alten Factor. Sie sind anatomischer, lassen sich besser anpassen, haben eine artikulierte, „Biegezone“ für mehr beweglichkeit im Aufstieg sowie eine herausnehmbare, extra anpassbare Sohle. Zudem verfügen die Blackdiamond-Innenschuhe als Alleinstellungsmerkmal ja über das Boa-System, mit dem sich ein Schuh viel fester verschließen lässt als mit einer normalen Schnürung.
Anpassen
Das Anpassen geht verhältnismäßig leicht. Ich bin folgendermaßen vorgegangen: Erstens Schuh auf 22° Vorlage umgebaut (Werkseinstellung sind 18°), zweites Sohle erwärmt und in Innenschuh und Schale angepasst, drittens Innenschuh erwärmt, derweil Zehenbereich gepolstert, Sohle an den Fuß geklebt, Skisocken drüber, dann Innenschuh angezogen, oberhalb vom Knöchel (für mehr Fersenhalt) und im Vorderfußbereich (wo der Schuh zu weit ist) dünnen Bootfitter-Schaum aufgeklebt und ab in die Schale.
Den gesamten Prozess hier zu beschreiben sprengt sicherlich den Rahmen, es gibt aber gute Anleitungen im Internet, sonst kann man mich auch nochmal kontaktieren. Im Vergleich zu den beliebten Intuitions scheint mir der Innenschuh des Factor 130 beim anpassen etwas enger zu werden, ich hab daher nochmal etwas mehr gepolstert, vor allem im Bereich der Zehen. Da kann ich mich aber auch täuschen, man passt ja schließlich nicht jeden Tag Skischuhe an.
Sohlenwechsel
Um die Sohlenblöcke zu wechseln müssen vier Schrauben gelöst werden. Zwei Inbus-Schrauben am vorderen Block aussen und zwei Kreuzschlitz-Schrauben hinten am inneren Block. Das heisst, der Innenschuh muss erstmal raus. Dann ist es prinzipiell schnell erledigt, das Wechseln der Sohle also kein Problem. Morgens früh beim vor dem Start zur Skitour oder auf dem Skigebietsparkplatz ist es sicherlich eher nervig, am Abend vorher im Wohnzimmer aber problemlos. Meine Tourensohlen wurden dummerweise ohne durchgebohrte Löcher am vorderen Sohlenblock geliefert. Die Löcher waren zwar vorhanden aber von einer Schicht Gummi verdeckt. Daher war die erste Montage erst einmal recht problematisch, bzw. im Auto auf dem Weg zum Skifahren unmöglich. Das kann aber auch ein individuelles Problem sein, ich habe auch schon korrekte Sohlen gesehen.
Qualität
Natürlich kann man nach nichtmal 30 Tagen noch nicht allzuviel zur Qualität bzw. Haltbarkeit des Schuhs sagen, aussergewöhnlich anfällig ist er allerdings schonmal nicht. Ich habe ihn sicher nicht geschont, und er zeigt keine Abnutzungen an den gewöhnlichen Stellen (z.B. Innenschuhe unter den Schrauben), allerdings wäre das nach sow enigen Tagen auch fatal. Erkundigungen bei verschiedenen Nutzern des Schuhs ergaben aber ebenfalls noch keine Probleme, auch das Problem mit dem lästigen Brechen der Blockierung für den Skimodus hat Black Diamond mittlerweile offensichtlich im Griff, d.h. Es tritt nicht mehr auf.
Test
Passform
Dieser Punkt wird hier noch einmal aufgegriffen, da mir der Schuh auch nach der oben beschriebenen Anpassung nicht 100% perfekt passt. Ich kann mit ihm probloemlos fahren und habe auch keinerlei Schmerzen oder wirklich Probleme, allerdings merke ich, gerade mit sehr breiten Ski bei harten Bedingungen, das er meinen Füßen nicht den perfekten Halt bietet. Wenn einem der Schuh wirklich gut passt, ist man sicher in der Lage noch etwas mehr aus ihm herauszuholen als ich.
Fahreigenschaften
Der Schuh ist wirklich recht hart. Nicht so hart wie ein Rennschuh oder hochwertiger Alpinschuh mit einer Flexangabe von 130, aber er kommt in die Region und ist nach wie vor einer der härtesten Schuhe mit ernsthaftem Gehmodus und Tech-Aufnahmen. Ich habe keinerlei Probleme selbst sehr breite Ski (Praxis) auf relativer harter Piste zu fahren, zumindest limitiert mich der Schuh in keinster Weise. Das ist für mich, der aktuell die recht weichen Scarpa Maestrale als Toruenschuhe gewohnt ist schon toll, auf den ersten Blick steht der Factor 130 meinen Alpinschuhen kaum nach.
Im Unterschied zu meinen gewohnten Raichle/Fulltilts ist der Flex das Factor allerdings etwas ungleichmäßiger. Er fängt sehr hart un plötzlich an, wird dann bei mehr Druck wenn man weiter in die Vorlage kommt minimal weicher. Das hat mich nie wirklich gestört, erinnert mich aber trotzdem daran warum ich als Alpinschuhe auf dreiteilige Modelle mit Zunge schwöre.
Nichtsdestotrotz ist der Factor gut zu fahren, sowohl beim heizen auf der Piste, bei Bigturns im Gelände oder beim Powdern im Wald.
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/6709134257_629a0e113c_o.jpg
Aufstiegseigenschaften
Aufgrund des vielen Neuschnees der letzten Wochen und dem Problem mit den Tourensohlen bin ich sehr wenig mit dem Factor 130 aufgestiegen, genauer gesagt wurden nur zwei kürzere (ca 300hm) Aufstiege mit Fellen und mehrere kürzere zu Fuß unternommen.
Hier schlägt sich der Schuh vor allem durch den wirklich anständigen Gehmodus deutlich besser als ein Alpinschuh, wobei er an einen richtigen Tourenschuh natürlich auch nicht heranreicht, allerdings scheiden die weichen Tourenschuhe für Freerider aufgrund des weichen Flexes meist von vornherein aus. Ich habe jedenfalls kein Problem mit einem Schuh wie dem Factor 130 auch lange Aufstiege anzugehen, besonders schwer ist er ohnehin nicht.
In meinem Fall war es so, das der Gehkomfort der Duke wesentlich schlechter war als der des Schuhs, d.h. Für einen Performancegewinn würde ich definitiv zuerst eine andere Bindung wollen. Factor 130 plus Tech-Bindung ist sicher eine wunderbare abfahrtsorientierte Kombination.
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/6806971465_51be4cabcd_o.jpg
Vorteile
-sehr sehr nahe an einem gescheiten Alpinschuh von den Fahreigenschaften
-anständiger Gehmodus
-guter Innenschuh
-Wechselsohlen
Nachteile
-natürlich kein Tourenschuh vom Gehmodus
-etwas aprupter, minimal degressiver Flex
Persönliche Meinung
Ein guter abfahrtsorientierter Touren- bzw. Freerideschuh. Die Fahreigenschaften reichen für breiteste Ski und härteste Bedingungen, kommen allerdings doch nicht 100%ig an einen guten Alpinschuh heran (Consumer-Alpinschuhe steckt der Factor 130 locker in die Tasche). Wer nie aufsteigt braucht den Schuh nicht, für den Einsatzzweck für den der Schuh gemacht wird, ist er aber super geeignet und auch Pistentage und längere Aufstiege macht er problemlos mit, passen muss er eben.
Persönlicher Hinweis
Sowohl Sohle als auch Innenschuhe GESCHEIT und SEPARAT anpassen. Das bringt wirklich viel, vor allem wenn es richtig gemacht wird, selbst wenn man glaubt der Schuh passt schon perfekt, wird er besser. DRINGEND machen.
freak~[:fish:&:ghost:]
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/P2122765.jpg
Das Urgestein der Freerideschuhe (hier im Sinne von Skischuhen mit Gehmodus und möglichst guter Härte und Kraftübertragung) wurde zu dieser Saison überarbeitet. Neben einem neuen Namen, neuen Anstrich und kleinen Details wurde dem Factor 130 vor allem ein neuer Innenschuh spendiert, der (zumindest in meiner bescheidenen Meinung) den alten weit hiter sich lässt.
Zum Schuh
Verfügbare Größen: 24.0-30.5
Getestete Größe: 28.0
Gewicht: 4,0kg (in Größe 27.0 laut Hersteller)
Mehr Infos: http://www.blackdiamondequipment.com/de-at/shop/ski/boots/factor-130-ski-boot
Zum Tester
184cm, 75kg, relativ fit aber nicht gerade ein Muskelprotz, kommt überall runter. Meine Füße haben eigentlich keine Problemstellen und sind eher schmal (nicht extrem schmal). Generell habe ich keine allzugroßen Probleme Skischuhe zu finden in denen ich skifahren kann, allerdings habe ich oft keinen perfekten Halt bzw die Kraftübertragung ist eben aufgrund zu weiter Schuhe nicht optimal.
Schuhe die mir bisher am besten gepasst haben: Raichle/Fulltilts, Fischer Soma Race 130 (der erste) Scarpa Maestrale und Denali
Testbedingungen
Ich bin den Schuh bisher an knapp 20 Tagen gefahren, bei verschiedensten Bedingungen. Genutzt wurde er auf folgenden Ski: Black Diamond AMPerage mit Marker Jester, Praxis Hybrid mit Rossignol FKS sowie DOWN-Skis Countdown 2 mit Marker Duke.
Der Schuh
Schale
Die Schale ist eine klassische, zweiteilige Overlap-Konstruktion mit vier Schnallen. Ein typischer Skischuh also. Der Factor 130 verfügt aber über eine sehr komplette Ausstattung, bei der sich manch Alpinschuh noch was abschauen könnte. Neben den selbstverständlichen Dingen wie Canting-Einstellung und Micro-Adjust-Schnallen verfügt er nämlich auch über einen Höhenverstellbaren Spoiler und die Möglichkeit die Vorlage in drei (!) verschiedene Winkel einzustellen, nämlich 14°, 18° und 22°.
Was den Factor aber ausmacht sind der Gehmodus, der den Schaft vom Rest der Schale „entriegeln“ kann sowie die wechselbaren Sohlen, welche von einer voll-alpintauglichen Sohle zu einer Vibram-Tourensohle mit Tech-Aufnahme gewechselt werden kann.
Passform
Die Passform des Schuhs, bezogen vor allem auf die Schale, ist relativ normal, eher breit. Von der Länge passt mir, mit meinen 28cm langen, schmalen Füßen, Größe 28 perfekt, allerdings sind mir die Schuhe definitiv zu breit und zwar vor allem im Vorderfußbereich. Auch der Fersenhalt lässt etwas zu wünschen übrig, besser sitzt der Schuh im Bereich der 2. Schnalle (von unten gezählt).
Innenschuh
Der neue Innenschuh ist wohl die größte Veränderung und auch Verbesserung im Vergleich zum alten Factor. Sie sind anatomischer, lassen sich besser anpassen, haben eine artikulierte, „Biegezone“ für mehr beweglichkeit im Aufstieg sowie eine herausnehmbare, extra anpassbare Sohle. Zudem verfügen die Blackdiamond-Innenschuhe als Alleinstellungsmerkmal ja über das Boa-System, mit dem sich ein Schuh viel fester verschließen lässt als mit einer normalen Schnürung.
Anpassen
Das Anpassen geht verhältnismäßig leicht. Ich bin folgendermaßen vorgegangen: Erstens Schuh auf 22° Vorlage umgebaut (Werkseinstellung sind 18°), zweites Sohle erwärmt und in Innenschuh und Schale angepasst, drittens Innenschuh erwärmt, derweil Zehenbereich gepolstert, Sohle an den Fuß geklebt, Skisocken drüber, dann Innenschuh angezogen, oberhalb vom Knöchel (für mehr Fersenhalt) und im Vorderfußbereich (wo der Schuh zu weit ist) dünnen Bootfitter-Schaum aufgeklebt und ab in die Schale.
Den gesamten Prozess hier zu beschreiben sprengt sicherlich den Rahmen, es gibt aber gute Anleitungen im Internet, sonst kann man mich auch nochmal kontaktieren. Im Vergleich zu den beliebten Intuitions scheint mir der Innenschuh des Factor 130 beim anpassen etwas enger zu werden, ich hab daher nochmal etwas mehr gepolstert, vor allem im Bereich der Zehen. Da kann ich mich aber auch täuschen, man passt ja schließlich nicht jeden Tag Skischuhe an.
Sohlenwechsel
Um die Sohlenblöcke zu wechseln müssen vier Schrauben gelöst werden. Zwei Inbus-Schrauben am vorderen Block aussen und zwei Kreuzschlitz-Schrauben hinten am inneren Block. Das heisst, der Innenschuh muss erstmal raus. Dann ist es prinzipiell schnell erledigt, das Wechseln der Sohle also kein Problem. Morgens früh beim vor dem Start zur Skitour oder auf dem Skigebietsparkplatz ist es sicherlich eher nervig, am Abend vorher im Wohnzimmer aber problemlos. Meine Tourensohlen wurden dummerweise ohne durchgebohrte Löcher am vorderen Sohlenblock geliefert. Die Löcher waren zwar vorhanden aber von einer Schicht Gummi verdeckt. Daher war die erste Montage erst einmal recht problematisch, bzw. im Auto auf dem Weg zum Skifahren unmöglich. Das kann aber auch ein individuelles Problem sein, ich habe auch schon korrekte Sohlen gesehen.
Qualität
Natürlich kann man nach nichtmal 30 Tagen noch nicht allzuviel zur Qualität bzw. Haltbarkeit des Schuhs sagen, aussergewöhnlich anfällig ist er allerdings schonmal nicht. Ich habe ihn sicher nicht geschont, und er zeigt keine Abnutzungen an den gewöhnlichen Stellen (z.B. Innenschuhe unter den Schrauben), allerdings wäre das nach sow enigen Tagen auch fatal. Erkundigungen bei verschiedenen Nutzern des Schuhs ergaben aber ebenfalls noch keine Probleme, auch das Problem mit dem lästigen Brechen der Blockierung für den Skimodus hat Black Diamond mittlerweile offensichtlich im Griff, d.h. Es tritt nicht mehr auf.
Test
Passform
Dieser Punkt wird hier noch einmal aufgegriffen, da mir der Schuh auch nach der oben beschriebenen Anpassung nicht 100% perfekt passt. Ich kann mit ihm probloemlos fahren und habe auch keinerlei Schmerzen oder wirklich Probleme, allerdings merke ich, gerade mit sehr breiten Ski bei harten Bedingungen, das er meinen Füßen nicht den perfekten Halt bietet. Wenn einem der Schuh wirklich gut passt, ist man sicher in der Lage noch etwas mehr aus ihm herauszuholen als ich.
Fahreigenschaften
Der Schuh ist wirklich recht hart. Nicht so hart wie ein Rennschuh oder hochwertiger Alpinschuh mit einer Flexangabe von 130, aber er kommt in die Region und ist nach wie vor einer der härtesten Schuhe mit ernsthaftem Gehmodus und Tech-Aufnahmen. Ich habe keinerlei Probleme selbst sehr breite Ski (Praxis) auf relativer harter Piste zu fahren, zumindest limitiert mich der Schuh in keinster Weise. Das ist für mich, der aktuell die recht weichen Scarpa Maestrale als Toruenschuhe gewohnt ist schon toll, auf den ersten Blick steht der Factor 130 meinen Alpinschuhen kaum nach.
Im Unterschied zu meinen gewohnten Raichle/Fulltilts ist der Flex das Factor allerdings etwas ungleichmäßiger. Er fängt sehr hart un plötzlich an, wird dann bei mehr Druck wenn man weiter in die Vorlage kommt minimal weicher. Das hat mich nie wirklich gestört, erinnert mich aber trotzdem daran warum ich als Alpinschuhe auf dreiteilige Modelle mit Zunge schwöre.
Nichtsdestotrotz ist der Factor gut zu fahren, sowohl beim heizen auf der Piste, bei Bigturns im Gelände oder beim Powdern im Wald.
http://i215.photobucket.com/albums/cc90/freak_1234/bd_test/6709134257_629a0e113c_o.jpg
Aufstiegseigenschaften
Aufgrund des vielen Neuschnees der letzten Wochen und dem Problem mit den Tourensohlen bin ich sehr wenig mit dem Factor 130 aufgestiegen, genauer gesagt wurden nur zwei kürzere (ca 300hm) Aufstiege mit Fellen und mehrere kürzere zu Fuß unternommen.
Hier schlägt sich der Schuh vor allem durch den wirklich anständigen Gehmodus deutlich besser als ein Alpinschuh, wobei er an einen richtigen Tourenschuh natürlich auch nicht heranreicht, allerdings scheiden die weichen Tourenschuhe für Freerider aufgrund des weichen Flexes meist von vornherein aus. Ich habe jedenfalls kein Problem mit einem Schuh wie dem Factor 130 auch lange Aufstiege anzugehen, besonders schwer ist er ohnehin nicht.
In meinem Fall war es so, das der Gehkomfort der Duke wesentlich schlechter war als der des Schuhs, d.h. Für einen Performancegewinn würde ich definitiv zuerst eine andere Bindung wollen. Factor 130 plus Tech-Bindung ist sicher eine wunderbare abfahrtsorientierte Kombination.
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Vorteile
-sehr sehr nahe an einem gescheiten Alpinschuh von den Fahreigenschaften
-anständiger Gehmodus
-guter Innenschuh
-Wechselsohlen
Nachteile
-natürlich kein Tourenschuh vom Gehmodus
-etwas aprupter, minimal degressiver Flex
Persönliche Meinung
Ein guter abfahrtsorientierter Touren- bzw. Freerideschuh. Die Fahreigenschaften reichen für breiteste Ski und härteste Bedingungen, kommen allerdings doch nicht 100%ig an einen guten Alpinschuh heran (Consumer-Alpinschuhe steckt der Factor 130 locker in die Tasche). Wer nie aufsteigt braucht den Schuh nicht, für den Einsatzzweck für den der Schuh gemacht wird, ist er aber super geeignet und auch Pistentage und längere Aufstiege macht er problemlos mit, passen muss er eben.
Persönlicher Hinweis
Sowohl Sohle als auch Innenschuhe GESCHEIT und SEPARAT anpassen. Das bringt wirklich viel, vor allem wenn es richtig gemacht wird, selbst wenn man glaubt der Schuh passt schon perfekt, wird er besser. DRINGEND machen.
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