hmk
29.12.2011, 13:42
[ZSTR] = ziemlich siii11!iicker Trip Report...
Die arbeitende Bevölkerung sieht sich in der Winterzeit einer allzu bekannten Problematik gegenüber gestellt:
Feierabend + Sonnenuntergang = Dunkelheit
In direktem Zusammenhang dazu steht auch die Gleichung:
Skitour + Dunkelheit = doof
Ergänzt man das nun wiederum durch eine fabelhafte, technische Errungenschaft, sieht das Ganze schon wieder anders aus:
Skitour + Dunkelheit + Lupine = ein famoser Freizeitspaß für alt und jung
So packte ich also gestern die liebe Lupine (in zweifacher Ausführung) nebst gutem Freund (nachfolgend "Tobi" genannt) und machte mich daran, den Plan der nächtlichen Tour in die Tat umzusetzen.
Sinnvoll erschien es uns, eine Tour in Angriff zu nehmen, die man bereits tagsüber mehrfach hinter sich gebracht hatte - sollte die Orientierung mangels Fernsicht doch erheblich erleichtern. Gesagt, getan: Es sollte vom Parkplatz an der Gunzesrieder Säge gen Tennenmooskopf und wieder zurück gehen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic01.jpg
Im Hintergrund sieht man den Tennenmooskopf..
Gegen 17:00 waren wir startbereit und konnten anfellen. Die Voraussetzungen waren ein wenig ungleich:
Tobi: Dynafit Ski + Bindung + gute Kondition
Ich: Salomon Czar 191 + Duke + erhöhte Schnappatmungsanfälligkeit
Nichtsdestotrotz machten wir uns frohen Mutes ans Anfellen und den ersten Anstieg durch ein kurzes Waldstück in Richtung der Mittelberg Alm. Bislang noch keine besonderen Vorkommnisse, die liebe Lupine kann aufgrund der ausreichenden Restlicht-Verhältnisse noch geschont werden.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic02.jpg
Oben angekommen, geht's weiter auf dem Rücken, bis wir den Punkt der ersten (kurzen) Abfahrt erreicht haben. Passend zur kurzen Verschnaufpause frischt der Wind am Kamm erheblich auf und sorgt dafür, dass wir uns nicht allzu lange aufhalten. Abfellen, Jacke an, Lupine drauf. Nach dem ersten Einschalten lautet das einstimmige Urteil: Geil!
An Licht für die Abfahrt mangelt es keineswegs, die Sicht macht ein zügiges Fahren absolut problemlos möglich.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic03.jpg
Auf das verblasene, schneearme Einstiegsstück am Kamm...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic04.jpg
... folgt eine zwar nicht sonderlich tiefe, dafür aber überraschend pulvrige Schneeschicht in extrem steilem Gelände ;)
Wir lassen uns also nicht zweimal bitten: Unsere Abfahrtsperformance hätte Herrn Bogner die Tränen in die Augen getrieben. In unerreichter Eleganz wedeln und "stylen" wir im Formationsflug bergab...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic05.jpg
... bis wir auf ein Hindernis flüssigen Aggregatszustandes stießen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic06.jpg
Doch verwegene Abeteurer, die wir nun einmal sind, ließen wir uns von solchen Unzulänglichkeiten nicht aufhalten.
Nach der Überquerung der reißenden Stromschnellen war dann erst einmal wieder Anfellen angesagt. Kurs gen Rappengschwend. Die Lichter der bewirtschafteten Hütte ließen sich bereits erkennen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic07.jpg
Der Weg führte weiter durch den lichter werdenden Wald geradewegs auf ein weiteres Hindernis zu...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic08.jpg
... die Moral in unserer Truppe war durch das erste erfolgreiche Überwinden des Flusses gestärkt. So stürzten wir uns auch ein zweites Mal todesmutig ins Abenteuer. In unserem jugendlichen Leichtsinn sahen wir davon ab, die Ski zu Schultern. So fand ich mich also "in voller Montur" auf den schneebedeckten Steinen inmitten des reißenden Gewässers wieder. Links und rechts von mir unendliche Untiefen, jeder falsche Schritt könnte möglicherweise mein letzter (mit trockenen Skischuhen) gewesen sein. Der Adrenalinschub, der mich durchfährt, ist mit Worten kaum zu beschreiben... :D
Nunja, letztendlich schafften wir es, auch diese extreme Gefahrensituation zu meistern und unseren Weg in Richtung Tennenmooskopf fortzusetzen. Vorbei an der bereits erwähnten Hütte stellte sich das Gelände als unproblematisch heraus. Viel problematischer war da die ausbaufähige Kondition im Rahmen der ersten Skitour. Doch auch mit etwas schwererem Gerät kommt man an sein Ziel. Die ein oder andere zusätzliche Verschnaufpause vorausgesetzt ;)
Die Lupinen verrichten ihre Arbeit während des Aufstiegs in der gedimmten Stufe klaglos und erhellen selbst in diesem Modus die Spur noch mehr als ausreichend. Die Sicht beschränkt sich somit auf's Wesentliche - schade eigentlich, so bleibt doch der umliegenden Fauna der Blick auf meine unwahrscheinlich grazile und leichtfüßige Spitzkehrentechnik im steiler werdenden Gelände verborgen.
Als wir schließlich den Gipfel auf 1628m erreichen, verzichten wir auf die Sauerstoffgeräte und widmen uns einer kleinen Brotzeit. Doch auch hier beschränken wir uns, was die Aufenthaltsdauer betrifft, auf ein Minimum - dem abermals pünktlich auffrischendem Wind sei Dank.
Nach dem Abfellen sind wir dann bereit zur Abfahrt. Hierbei halten wir uns relativ eng an die Aufstiegsrute. Kleine Abstecher in teils noch vorhandenes Pulver sind jedoch erlaubt...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic09.jpg
... wenngleich die entsprechenden Hänge doch "eher kurz" und selten vorzufinden waren.
Nach einer relativ unspektakulären, aber anstregenden Abfahrt mit ausgiebigen Schiebepassagen hatte der Spuk dann gegen 22:00h auch ein Ende - selbiges galt auch für meine Kondition. Die Zufriedenheit und der Spaß an der ganzen Geschichte überwiegte jedoch bei Weitem...
Unser Fazit: Jederzeit wieder. Tourengehen bei Nacht ist definitiv eine riesige Empfehlung wert (eine wirklich helle Stirnlampe vorausgesetzt - die lupine hat uns in jeder hinsicht begeistert). Wie eingangs erwähnt sollte jedoch die Route im Idealfall schon bei Tag zurückgelegt worden sein.
Die Fotos entstanden alle mit dem Handy und verfolgen keinerlei künstlerische, sondern rein dokumentarische Motive ;)
Die arbeitende Bevölkerung sieht sich in der Winterzeit einer allzu bekannten Problematik gegenüber gestellt:
Feierabend + Sonnenuntergang = Dunkelheit
In direktem Zusammenhang dazu steht auch die Gleichung:
Skitour + Dunkelheit = doof
Ergänzt man das nun wiederum durch eine fabelhafte, technische Errungenschaft, sieht das Ganze schon wieder anders aus:
Skitour + Dunkelheit + Lupine = ein famoser Freizeitspaß für alt und jung
So packte ich also gestern die liebe Lupine (in zweifacher Ausführung) nebst gutem Freund (nachfolgend "Tobi" genannt) und machte mich daran, den Plan der nächtlichen Tour in die Tat umzusetzen.
Sinnvoll erschien es uns, eine Tour in Angriff zu nehmen, die man bereits tagsüber mehrfach hinter sich gebracht hatte - sollte die Orientierung mangels Fernsicht doch erheblich erleichtern. Gesagt, getan: Es sollte vom Parkplatz an der Gunzesrieder Säge gen Tennenmooskopf und wieder zurück gehen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic01.jpg
Im Hintergrund sieht man den Tennenmooskopf..
Gegen 17:00 waren wir startbereit und konnten anfellen. Die Voraussetzungen waren ein wenig ungleich:
Tobi: Dynafit Ski + Bindung + gute Kondition
Ich: Salomon Czar 191 + Duke + erhöhte Schnappatmungsanfälligkeit
Nichtsdestotrotz machten wir uns frohen Mutes ans Anfellen und den ersten Anstieg durch ein kurzes Waldstück in Richtung der Mittelberg Alm. Bislang noch keine besonderen Vorkommnisse, die liebe Lupine kann aufgrund der ausreichenden Restlicht-Verhältnisse noch geschont werden.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic02.jpg
Oben angekommen, geht's weiter auf dem Rücken, bis wir den Punkt der ersten (kurzen) Abfahrt erreicht haben. Passend zur kurzen Verschnaufpause frischt der Wind am Kamm erheblich auf und sorgt dafür, dass wir uns nicht allzu lange aufhalten. Abfellen, Jacke an, Lupine drauf. Nach dem ersten Einschalten lautet das einstimmige Urteil: Geil!
An Licht für die Abfahrt mangelt es keineswegs, die Sicht macht ein zügiges Fahren absolut problemlos möglich.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic03.jpg
Auf das verblasene, schneearme Einstiegsstück am Kamm...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic04.jpg
... folgt eine zwar nicht sonderlich tiefe, dafür aber überraschend pulvrige Schneeschicht in extrem steilem Gelände ;)
Wir lassen uns also nicht zweimal bitten: Unsere Abfahrtsperformance hätte Herrn Bogner die Tränen in die Augen getrieben. In unerreichter Eleganz wedeln und "stylen" wir im Formationsflug bergab...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic05.jpg
... bis wir auf ein Hindernis flüssigen Aggregatszustandes stießen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic06.jpg
Doch verwegene Abeteurer, die wir nun einmal sind, ließen wir uns von solchen Unzulänglichkeiten nicht aufhalten.
Nach der Überquerung der reißenden Stromschnellen war dann erst einmal wieder Anfellen angesagt. Kurs gen Rappengschwend. Die Lichter der bewirtschafteten Hütte ließen sich bereits erkennen.
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic07.jpg
Der Weg führte weiter durch den lichter werdenden Wald geradewegs auf ein weiteres Hindernis zu...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic08.jpg
... die Moral in unserer Truppe war durch das erste erfolgreiche Überwinden des Flusses gestärkt. So stürzten wir uns auch ein zweites Mal todesmutig ins Abenteuer. In unserem jugendlichen Leichtsinn sahen wir davon ab, die Ski zu Schultern. So fand ich mich also "in voller Montur" auf den schneebedeckten Steinen inmitten des reißenden Gewässers wieder. Links und rechts von mir unendliche Untiefen, jeder falsche Schritt könnte möglicherweise mein letzter (mit trockenen Skischuhen) gewesen sein. Der Adrenalinschub, der mich durchfährt, ist mit Worten kaum zu beschreiben... :D
Nunja, letztendlich schafften wir es, auch diese extreme Gefahrensituation zu meistern und unseren Weg in Richtung Tennenmooskopf fortzusetzen. Vorbei an der bereits erwähnten Hütte stellte sich das Gelände als unproblematisch heraus. Viel problematischer war da die ausbaufähige Kondition im Rahmen der ersten Skitour. Doch auch mit etwas schwererem Gerät kommt man an sein Ziel. Die ein oder andere zusätzliche Verschnaufpause vorausgesetzt ;)
Die Lupinen verrichten ihre Arbeit während des Aufstiegs in der gedimmten Stufe klaglos und erhellen selbst in diesem Modus die Spur noch mehr als ausreichend. Die Sicht beschränkt sich somit auf's Wesentliche - schade eigentlich, so bleibt doch der umliegenden Fauna der Blick auf meine unwahrscheinlich grazile und leichtfüßige Spitzkehrentechnik im steiler werdenden Gelände verborgen.
Als wir schließlich den Gipfel auf 1628m erreichen, verzichten wir auf die Sauerstoffgeräte und widmen uns einer kleinen Brotzeit. Doch auch hier beschränken wir uns, was die Aufenthaltsdauer betrifft, auf ein Minimum - dem abermals pünktlich auffrischendem Wind sei Dank.
Nach dem Abfellen sind wir dann bereit zur Abfahrt. Hierbei halten wir uns relativ eng an die Aufstiegsrute. Kleine Abstecher in teils noch vorhandenes Pulver sind jedoch erlaubt...
http://www.freeskiers.net/portal/images/stories/diverse/nachttour/pic09.jpg
... wenngleich die entsprechenden Hänge doch "eher kurz" und selten vorzufinden waren.
Nach einer relativ unspektakulären, aber anstregenden Abfahrt mit ausgiebigen Schiebepassagen hatte der Spuk dann gegen 22:00h auch ein Ende - selbiges galt auch für meine Kondition. Die Zufriedenheit und der Spaß an der ganzen Geschichte überwiegte jedoch bei Weitem...
Unser Fazit: Jederzeit wieder. Tourengehen bei Nacht ist definitiv eine riesige Empfehlung wert (eine wirklich helle Stirnlampe vorausgesetzt - die lupine hat uns in jeder hinsicht begeistert). Wie eingangs erwähnt sollte jedoch die Route im Idealfall schon bei Tag zurückgelegt worden sein.
Die Fotos entstanden alle mit dem Handy und verfolgen keinerlei künstlerische, sondern rein dokumentarische Motive ;)