somethingsarethese
19.02.2006, 10:55
ÖOC kündigt Protest an
Die Sportler wurden wie Schwerverbrecher behandelt.
Die Anwesenheit von Walter Mayer im Olympia-Revier hat am Samstagabend bei den XX. Olympischen Winterspielen zu einer im österreichischen Sport beispiellosen Aktion geführt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Turin wurde in den angemieteten Privathäusern der ÖOC-Biathleten und -Langläufer in San Sicario bzw. Pragelato eine Dopingrazzia der italienischen Behörden durchgeführt.
Die Aktion dauerte mehrere Stunden, das ÖOC kündigte einen Protest gegen die Vorgangsweise an. Bis Mitternacht ist nach Angaben einer IOC-Quelle nichts Verbotenes gefunden worden.
Unterkünfte umstellt
Kurz nach 19.00 Uhr umstellten Carabinieri die Unterkünfte der österreichischen Sportler. Athleten, Betreuer und das Personal (Koch etc.) durften die jeweiligen Räume nicht verlassen, das Telefonieren wurde ihnen untersagt.
Die Carabinieri durchsuchten die Räumlichkeiten und Autos und perlustrierten Sportler nach verbotenen Substanzen. Die durchführende Staatsanwaltschaft Turin berief sich auf die strengen Anti-Doping-Gesetze Italiens.
Wie Schwerverbrecher behandelt
"Eine groteske Situation, ich weiß gar nicht, was im Haus vorgeht, ich sitze da in einem Zimmer und darf es nicht verlassen", erklärte ÖSV-Biathlon-Cheftrainer Alfred Eder gegenüber der APA.
Empört war ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler über die Vorgangsweise. "Wir haben uns gerade sehr über die Springermedaillen gefreut, da sind da an die 30 Bullen aufgetaucht", sagte der Tiroler. Da werde man wie ein Schwerverbrecher behandelt.
Bis Mitternacht keine Ruhe
Die Sportler wurden wenige Stunden nach ihrem Wettkampf zur Dopingkontrolle nach Sestriere gebracht.
Die Aktion dauerte bis gegen Mitternacht, obwohl am Sonntag schon um 10.00 Uhr der Start der Langlauf-Staffel mit Österreich angesetzt war. "Die sind alle fertig", so Gandler. "So etwas habe ich noch nie erlebt."
"Eine Schweinerei"
ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth kündigte daher auch an, "vehement" gegen die Vorgangsweise der Dopingfahnder zu protestieren.
"Wir sind natürlich in keinster Weise gegen Dopingkontrollen, aber gegen die Art und Weise, wie vorgegangen wurde, werden wir einen Protest einlegen. Es gibt genug Möglichkeiten, bei Trainingslagern usw. zu testen, aber so etwas wegen einer 'Vernaderung' zu tun, ist ein bisserl eine Schweinerei", sagte Jungwirth.
Mayer als Auslöser
Auslöser der Aktion war die Anwesenheit von Walter Mayer, der nach der "Blutbeutel-Affäre" bei den Winterspielen 2002 bis 2010 von Olympischen Spielen ausgeschlossen ist.
Im Haus der ÖSV-Langläufer waren nach den Spielen in Salt Lake City Blutbeutel und Injektionsnadeln gefunden worden, bei den Athleten Marc Mayer und Achim Walcher war eine UV-Behandlung des Blutes durchgeführt worden.
WADA als Auslöser
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) war am Samstag Auslöser der Aktion. "In diesem Fall hat das IOC Informationen der WADA erhalten, wonach möglicherweise Walter Mayer in der privaten Unterkunft der österreichischen Biathlon- und Langlauf-Teams ist", hieß es in einem IOC-Statement.
"Da Herr Mayer bei allen Olympischen Spielen bis Vancouver 2010 als nicht zugelassen erklärt worden ist, nimmt das IOC seine Verantwortung wahr, Anti-Doping-Kontrollen an Athleten durchzuführen, die unter seinem Einfluss stehen könnten", begründete das IOC in einem Statement die Aktion.
Mayer war am Freitag auch in Sestriere. Allerdings als Privatperson. "Er ist nicht für Olympia akkreditiert worden, hat mit uns nichts zu tun", sagte Jungwirth. "Wenn er privat herkommt, ist das seine Sache."
Wieder in Österreich
Mittlerweile befindet sich Mayer wieder in Österreich. "Meines Wissens nach ist er nach Hause gefahren", sagte Gandler. Für seinen ehemaligen Betreuer legte der nunmehrige ÖSV-Offizielle die Hand ins Feuer: "Man weiß, dass er seit Salt Lake City auf der 'Watchlist' steht. Ich wüsste aber nicht, was er sich seither zu Schulden kommen hat lassen - im Gegenteil, er betreut die Athleten zu Hause."
Internationale Medien spekulierten auf Grund der von Verkühlungen bedingten Absagen von Christian Hoffmann und Michael Botwinow sogar schon mit aktiver Verwicklung in die Affäre - laut Gandler "absurd". Beide sind zur Vorbereitung auf die 50 Kilometer in die Heimat abgereist. Gandler: "Die WADA weiß aber, wo sie sich aufhalten, und kann sie jederzeit testen." Der Aufenthaltsort von Mayer ist der Welt-Anti-Doping-Agentur dagegen unbekannt.
Quelle: www.orf.at
Is ja mal krass,oder? o.o
Österreich hat dann die Stafel aufgegebn, weil sie nichts geschlafen haben
Die Sportler wurden wie Schwerverbrecher behandelt.
Die Anwesenheit von Walter Mayer im Olympia-Revier hat am Samstagabend bei den XX. Olympischen Winterspielen zu einer im österreichischen Sport beispiellosen Aktion geführt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Turin wurde in den angemieteten Privathäusern der ÖOC-Biathleten und -Langläufer in San Sicario bzw. Pragelato eine Dopingrazzia der italienischen Behörden durchgeführt.
Die Aktion dauerte mehrere Stunden, das ÖOC kündigte einen Protest gegen die Vorgangsweise an. Bis Mitternacht ist nach Angaben einer IOC-Quelle nichts Verbotenes gefunden worden.
Unterkünfte umstellt
Kurz nach 19.00 Uhr umstellten Carabinieri die Unterkünfte der österreichischen Sportler. Athleten, Betreuer und das Personal (Koch etc.) durften die jeweiligen Räume nicht verlassen, das Telefonieren wurde ihnen untersagt.
Die Carabinieri durchsuchten die Räumlichkeiten und Autos und perlustrierten Sportler nach verbotenen Substanzen. Die durchführende Staatsanwaltschaft Turin berief sich auf die strengen Anti-Doping-Gesetze Italiens.
Wie Schwerverbrecher behandelt
"Eine groteske Situation, ich weiß gar nicht, was im Haus vorgeht, ich sitze da in einem Zimmer und darf es nicht verlassen", erklärte ÖSV-Biathlon-Cheftrainer Alfred Eder gegenüber der APA.
Empört war ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler über die Vorgangsweise. "Wir haben uns gerade sehr über die Springermedaillen gefreut, da sind da an die 30 Bullen aufgetaucht", sagte der Tiroler. Da werde man wie ein Schwerverbrecher behandelt.
Bis Mitternacht keine Ruhe
Die Sportler wurden wenige Stunden nach ihrem Wettkampf zur Dopingkontrolle nach Sestriere gebracht.
Die Aktion dauerte bis gegen Mitternacht, obwohl am Sonntag schon um 10.00 Uhr der Start der Langlauf-Staffel mit Österreich angesetzt war. "Die sind alle fertig", so Gandler. "So etwas habe ich noch nie erlebt."
"Eine Schweinerei"
ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth kündigte daher auch an, "vehement" gegen die Vorgangsweise der Dopingfahnder zu protestieren.
"Wir sind natürlich in keinster Weise gegen Dopingkontrollen, aber gegen die Art und Weise, wie vorgegangen wurde, werden wir einen Protest einlegen. Es gibt genug Möglichkeiten, bei Trainingslagern usw. zu testen, aber so etwas wegen einer 'Vernaderung' zu tun, ist ein bisserl eine Schweinerei", sagte Jungwirth.
Mayer als Auslöser
Auslöser der Aktion war die Anwesenheit von Walter Mayer, der nach der "Blutbeutel-Affäre" bei den Winterspielen 2002 bis 2010 von Olympischen Spielen ausgeschlossen ist.
Im Haus der ÖSV-Langläufer waren nach den Spielen in Salt Lake City Blutbeutel und Injektionsnadeln gefunden worden, bei den Athleten Marc Mayer und Achim Walcher war eine UV-Behandlung des Blutes durchgeführt worden.
WADA als Auslöser
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) war am Samstag Auslöser der Aktion. "In diesem Fall hat das IOC Informationen der WADA erhalten, wonach möglicherweise Walter Mayer in der privaten Unterkunft der österreichischen Biathlon- und Langlauf-Teams ist", hieß es in einem IOC-Statement.
"Da Herr Mayer bei allen Olympischen Spielen bis Vancouver 2010 als nicht zugelassen erklärt worden ist, nimmt das IOC seine Verantwortung wahr, Anti-Doping-Kontrollen an Athleten durchzuführen, die unter seinem Einfluss stehen könnten", begründete das IOC in einem Statement die Aktion.
Mayer war am Freitag auch in Sestriere. Allerdings als Privatperson. "Er ist nicht für Olympia akkreditiert worden, hat mit uns nichts zu tun", sagte Jungwirth. "Wenn er privat herkommt, ist das seine Sache."
Wieder in Österreich
Mittlerweile befindet sich Mayer wieder in Österreich. "Meines Wissens nach ist er nach Hause gefahren", sagte Gandler. Für seinen ehemaligen Betreuer legte der nunmehrige ÖSV-Offizielle die Hand ins Feuer: "Man weiß, dass er seit Salt Lake City auf der 'Watchlist' steht. Ich wüsste aber nicht, was er sich seither zu Schulden kommen hat lassen - im Gegenteil, er betreut die Athleten zu Hause."
Internationale Medien spekulierten auf Grund der von Verkühlungen bedingten Absagen von Christian Hoffmann und Michael Botwinow sogar schon mit aktiver Verwicklung in die Affäre - laut Gandler "absurd". Beide sind zur Vorbereitung auf die 50 Kilometer in die Heimat abgereist. Gandler: "Die WADA weiß aber, wo sie sich aufhalten, und kann sie jederzeit testen." Der Aufenthaltsort von Mayer ist der Welt-Anti-Doping-Agentur dagegen unbekannt.
Quelle: www.orf.at
Is ja mal krass,oder? o.o
Österreich hat dann die Stafel aufgegebn, weil sie nichts geschlafen haben