gletsch
26.03.2010, 19:43
Skitest: Billy Goats (ON3P)
Ski: Billy Goats 176 Baujahr Saison 2009/2010 von ON3P (http://www.on3pskis.com)
Skimaße: tip-rocker, full twin, 140/115/120, Tip Rocker: 23cm x 2cm, Tail Rocker: 13cm x 1.5cm, Radius: 20,6 m
Gewicht: 4.5 (?) kg + 1kg Bindung
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/billy-goats-176-small.jpg
Bindung: Dynafit TLT comfort
Skischuhe: Dynafit Zzeus
Felle: Black Diamond
Fahrer: 173cm, 60kg, 42 J, Mode-Freerider mit überdurchschnittlich schlechter Kondition und Kraft, Knie- und Rückenprobleme etc., bisherige Ski (old school Tourenski, Tourencarver, Dynafit Legend, Dynafit Pro Rider, Kneissl Tanker, Head Supermojo, Lhasa Pow Bro model), defensive Fahrweise
Testorte: Puy St. Vincent, Queyras, Niederalpl
Testbedingungen: nasse Natur-/Kunstschneepiste, griffig-harte Naturschneepisten, (zu) wenig Pulverschnee auf Harschkruste, windgepresster Schnee, ausgeprägter Triebschnee, Pulverschnee, unterschiedlich stark gebundener Schnee.
Testumfeld: freie, weite Hänge, Hochwald unterschiedlichster Bewuchsdichte, "Kampfskiwald", Dickicht, Waldschneisen, enge Bachbette
Vorbemerkung:
Auch diese Ski werden auf TGR gehypt. ON3P produziert heuer die erste Saison "fabriksmässig". Der Gründer (Scott Andrus) hat vorher einige Jahre mit verschiedenen Selbstbaumodellen experimentiert, wobei seine Erfahrungen (und diverse Rückmeldungen von Testern) dann in die momentane Modellpalette eingegangen sind.
Zum Aussehen (das Wichtigste?): Der Ski kann "ungschaut" zu den derzeit schönsten Ski weltweit gezählt werden. Selbst meine weniger skibegeisterten BürokollegInnen waren vom Design des Topsheets (und des Belags) schwer beeindruckt. Ganz kurz hatte ich sogar überlegt, die Ski als "Kunstwerk" in meiner Wohnung aufzhängen.
Wie tut sich nun der Ski?
Ich habe mittlerweile einige Tage Erfahrung bei unterschiedlichsten Bedingungen mit diesen Ski. Auf der Piste fährt er sich überraschend gut und macht sogar Freude, v.a. solange die Piste weich und griffig ist. Wird es härter beginnt es aber bald problematischer zu werden, ich hatte dann das Gefühl, dass die Ski dann immer bewusst/aktiv unter Kontrolle gehalten werden mussten um ein "Ausscheren" zu verhindern. Auf (durch Nassschnee) weichen Buckeln ging es überraschend spassig. Die Drehfreudigkeit (zusammen mit der relativen Kürze) macht sich hier offenbar bemerkbar. In eisigen/harten Buckeln tät ich die Ski aber nicht bevorzugt fahren wollen.
Die richtige Spielwiese dieser Ski liegt natürlich ausserhalb der präparierten Pisten. Hier lassen diese Ski eigentlich alles mit sich machen: kurze, "klassische" Schwünge, lange turns, höhere Geschwindigkeiten. Bei wechselhaften (Wechsel zwischen relativ festen Triebschnee und Pressschnee mit paar eingelagerten, weicheren Mulden) hatte ich dann aber eher - im Gegensatz zu den Lhasa Pow - langsamere und ausgeprägtere Schwünge bevorzugt (kann aber auch daran liegen, dass ich aufgrund einer Schulterverletzung an diesem Tag bei den erwähnten Bedingungen eher vorsichtig und "gebremster" fuhr). Generell ist der Wechsel zwischen längeren Turns und kurzen Schwüngen problemlos. Das gute Aufschwimmen der Ski im Pulverschnee muss wohl nicht extra erwähnt werden.
Dank der Drehfreudigkeit und der Agilität machen diese Ski insbesondere im Wald sehr viel Spass. Etliche Teststrecken im Dickicht haben auch seine spezifische Alpenostrandtauglichkeit bewiesen.
Generell scheinen mir die Ski zum "Spassen" zu verleiten. Kleine Sprüngchen über eingeschneite Baumstümpfe etc. werden damit bewusst angesteuert und sogar die gefürchtete Landung genossen (die tips bleiben eh schön brav oben). Normalerweise umfahre ich solche natürlichen Geländemerkmale sorgfältig ...
Aufstiegseigenschaften: In Kombination mit der Dynafit ist das Gewicht doch relativ gering (allerdings nicht so leicht wie die Lhasa Pow mit der gleichen Bindung). Ich hab mit diesen Ski einige verschiedene (allerdings alles kürzere) Aufstiege hinter mir. Viele Spitzkehren waren zwar nicht notwendig, aber die wenigen gingen o.k. Auch eine (ebenfalls recht kurze) Traversierung in einem steilen Bachbett (zusätzliche Verschärfung: die knapp 10cm Neuschnee auf harter Harschkruste rutschten ab) ging o.k., wobei es schon problematischer war als mit klassischen Tourenski.
Gesamteindruck
Der Ski sieht nicht nur toll aus, sondern fährt sich auch so. So lange es nicht eisig ist, kann er durchaus als vielseitig einsetzbar gehandelt werden. Ganz besonders perfekt für die tiefen, pulvrigen Tage im Waldbereich.
Ski: Billy Goats 176 Baujahr Saison 2009/2010 von ON3P (http://www.on3pskis.com)
Skimaße: tip-rocker, full twin, 140/115/120, Tip Rocker: 23cm x 2cm, Tail Rocker: 13cm x 1.5cm, Radius: 20,6 m
Gewicht: 4.5 (?) kg + 1kg Bindung
http://i228.photobucket.com/albums/ee107/cramp67/billy-goats-176-small.jpg
Bindung: Dynafit TLT comfort
Skischuhe: Dynafit Zzeus
Felle: Black Diamond
Fahrer: 173cm, 60kg, 42 J, Mode-Freerider mit überdurchschnittlich schlechter Kondition und Kraft, Knie- und Rückenprobleme etc., bisherige Ski (old school Tourenski, Tourencarver, Dynafit Legend, Dynafit Pro Rider, Kneissl Tanker, Head Supermojo, Lhasa Pow Bro model), defensive Fahrweise
Testorte: Puy St. Vincent, Queyras, Niederalpl
Testbedingungen: nasse Natur-/Kunstschneepiste, griffig-harte Naturschneepisten, (zu) wenig Pulverschnee auf Harschkruste, windgepresster Schnee, ausgeprägter Triebschnee, Pulverschnee, unterschiedlich stark gebundener Schnee.
Testumfeld: freie, weite Hänge, Hochwald unterschiedlichster Bewuchsdichte, "Kampfskiwald", Dickicht, Waldschneisen, enge Bachbette
Vorbemerkung:
Auch diese Ski werden auf TGR gehypt. ON3P produziert heuer die erste Saison "fabriksmässig". Der Gründer (Scott Andrus) hat vorher einige Jahre mit verschiedenen Selbstbaumodellen experimentiert, wobei seine Erfahrungen (und diverse Rückmeldungen von Testern) dann in die momentane Modellpalette eingegangen sind.
Zum Aussehen (das Wichtigste?): Der Ski kann "ungschaut" zu den derzeit schönsten Ski weltweit gezählt werden. Selbst meine weniger skibegeisterten BürokollegInnen waren vom Design des Topsheets (und des Belags) schwer beeindruckt. Ganz kurz hatte ich sogar überlegt, die Ski als "Kunstwerk" in meiner Wohnung aufzhängen.
Wie tut sich nun der Ski?
Ich habe mittlerweile einige Tage Erfahrung bei unterschiedlichsten Bedingungen mit diesen Ski. Auf der Piste fährt er sich überraschend gut und macht sogar Freude, v.a. solange die Piste weich und griffig ist. Wird es härter beginnt es aber bald problematischer zu werden, ich hatte dann das Gefühl, dass die Ski dann immer bewusst/aktiv unter Kontrolle gehalten werden mussten um ein "Ausscheren" zu verhindern. Auf (durch Nassschnee) weichen Buckeln ging es überraschend spassig. Die Drehfreudigkeit (zusammen mit der relativen Kürze) macht sich hier offenbar bemerkbar. In eisigen/harten Buckeln tät ich die Ski aber nicht bevorzugt fahren wollen.
Die richtige Spielwiese dieser Ski liegt natürlich ausserhalb der präparierten Pisten. Hier lassen diese Ski eigentlich alles mit sich machen: kurze, "klassische" Schwünge, lange turns, höhere Geschwindigkeiten. Bei wechselhaften (Wechsel zwischen relativ festen Triebschnee und Pressschnee mit paar eingelagerten, weicheren Mulden) hatte ich dann aber eher - im Gegensatz zu den Lhasa Pow - langsamere und ausgeprägtere Schwünge bevorzugt (kann aber auch daran liegen, dass ich aufgrund einer Schulterverletzung an diesem Tag bei den erwähnten Bedingungen eher vorsichtig und "gebremster" fuhr). Generell ist der Wechsel zwischen längeren Turns und kurzen Schwüngen problemlos. Das gute Aufschwimmen der Ski im Pulverschnee muss wohl nicht extra erwähnt werden.
Dank der Drehfreudigkeit und der Agilität machen diese Ski insbesondere im Wald sehr viel Spass. Etliche Teststrecken im Dickicht haben auch seine spezifische Alpenostrandtauglichkeit bewiesen.
Generell scheinen mir die Ski zum "Spassen" zu verleiten. Kleine Sprüngchen über eingeschneite Baumstümpfe etc. werden damit bewusst angesteuert und sogar die gefürchtete Landung genossen (die tips bleiben eh schön brav oben). Normalerweise umfahre ich solche natürlichen Geländemerkmale sorgfältig ...
Aufstiegseigenschaften: In Kombination mit der Dynafit ist das Gewicht doch relativ gering (allerdings nicht so leicht wie die Lhasa Pow mit der gleichen Bindung). Ich hab mit diesen Ski einige verschiedene (allerdings alles kürzere) Aufstiege hinter mir. Viele Spitzkehren waren zwar nicht notwendig, aber die wenigen gingen o.k. Auch eine (ebenfalls recht kurze) Traversierung in einem steilen Bachbett (zusätzliche Verschärfung: die knapp 10cm Neuschnee auf harter Harschkruste rutschten ab) ging o.k., wobei es schon problematischer war als mit klassischen Tourenski.
Gesamteindruck
Der Ski sieht nicht nur toll aus, sondern fährt sich auch so. So lange es nicht eisig ist, kann er durchaus als vielseitig einsetzbar gehandelt werden. Ganz besonders perfekt für die tiefen, pulvrigen Tage im Waldbereich.